Fall Hannes: Strafanzeige gegen Staatsanwaltschaft gestellt
Neue Bewegung im Fall Hannes: Wie liga3-online.de erfuhr, hat die Familie des vor dreieinhalb Jahren verstorbenen FCM-Fans Strafanzeige gegen die ermittelnde Staatsanwaltschaft gestellt: Der Vorwurf: Verdacht der Strafvereitelung im Amt.
Zeugin nicht gehört
Konkret geht es um den Umgang der Staatsanwaltschaft mit einer Zeugin, die trotz eindringlicher Bitte nicht gehört worden war. In der Strafanzeige, die unserer Redaktion vorliegt, ist von "absolutem Desinteresse" der zuständigen Oberstaatsanwältin die Rede. Zwar konnte die Zeugin – wohl nach Druck der Öffentlichkeit – ihre Aussage mittlerweile machen, doch dass die Oberstaatsanwältin weiter im Rahmen des Ermittlungsverfahrens tätig ist, ist den Eltern von Hannes ein Dorn im Auge. Ob und inwieweit sie aufgrund des Unterlassens (Hören der Zeugin) regelwidrig gehandelt hat, soll nun die nachgeschaltete Staatsanwaltschaft beurteilen.
Ziel: Neutrale Ermittlungen
Zudem wurde beantragt, die Oberstaatsanwältin sowie die gesamte Staatsanwaltschaft von den weiteren Ermittlungen abzuziehen und durch eine andere Ermittlungsbehörde zu ersetzen. Hannes' Eltern wollen erreichen, dass der Fall von einer unabhängigen Stelle neu geprüft wird. Denn auch wenn der Tod von Hannes schon über dreieinhalb Jahre zurückliegt, können die Angehörigen mit dem Fall noch nicht abschließen. Weiterhin ist offen, wie Hannes aus dem fahrenden Zug stürzen konnte. Für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, hat die Familie eine Belohnung von 16.000 Euro ausgesetzt. Das Geld stammt aus Spenden.