Fall Hikmet Ciftci: DFB fordert Stellungnahme vom FCK
Hat der 1. FC Kaiserslautern beim Spiel in Wiesbaden gegen die U23-Regel verstoßen? Konkret geht es um den Status von Hikmet Ciftci. Der FCK wurde vom DFB nun aufgefordert, bis zum kommenden Montag eine Stellungnahme abzugeben. Das teilte der Verband auf Anfrage unserer Redaktion mit. Demnach befinde sich der Vorgang in der Prüfung.
Knackpunkt Status
Die Regelung ist klar: Bei jedem Spiel müssen auf dem Spielberichtsbogen mindestens vier Spieler aufgeführt sein, "die für eine Auswahlmannschaft des DFB spielberechtigt sind und die am 30.6. vor Beginn des Spieljahres das 23. Lebensjahr noch nicht vollendet haben" – so steht es in Paragraph 12b der DFB-Spielordnung. Beim FCK waren das am Montagabend Matheo Raab (21 Jahre), Jonas Scholz (21), Mohamed Morabet (22) und eben Ciftci – sofern dieser unter die U23-Regel fällt.
Der FCK ging davon aus. Denn zum einen ist Ciftci in Neuss geboren und zum anderen hat er das 23. Lebensjahr zum Stichtag noch nicht vollendet. Zwar besitzt er auch die türkische Staatsbürgerschaft und kam für dortige U19 und U21-Nationalmannschaft zum Einsatz. Doch das dürfte nicht ins Gewicht fallen, da Ciftci solange für eine DFB-Auswahl spielberechtigt wäre, bis er ein A-Länderspiel für die Türkei absolviert hat – das war bisher nicht der Fall. Die entscheidende Frage ist jedoch: War Ciftci zum Zeitpunkt des Spiels tatsächlich für eine DFB-Auswahl spielberechtigt? Oder hätte zunächst ein Wechselantrag gestellt werden müssen? Das wird der DFB nun prüfen.
Bei Verstoß droht Punktverlust
Sollte sich herausstellen, dass Ciftci zum Zeitpunkt der Partie am Montagabend nicht für eine DFB-Auswahl hätte auflaufen dürfen, würde dies einen Verstoß gegen Paragraph 12a der Spielordnung bedeuten, was mit einem Verlust des Punkts einhergehen würde. Die Partie würde mit 0:2 gewertet werden, für Wiesbaden bliebe es gemäß Paragraph 12b aber bei einem Zähler.