Fanbündnisse kritisieren Einführung von Montagsspielen

Seit Donnerstag ist klar: Ab der kommenden Spielzeit werden in der 3. Liga regelmäßig Spiele am Montagabend angepfiffen – bis zu 29 könnten es in der Saison 2018/19 sein. Während der DFB eine weitere Aufwertung der 3. Liga sieht, haben die Fanbündnisse "ProFans" und "Unsere Kurve" die Einführung der Montagsspiele scharf kritisiert. 

"Abermaliger Affront gegenüber Fußballfans"

So zeigt sich "ProFans" in einer Mitteilung "fassungslos über diesen abermaligen Affront gegenüber Fußballfans." Sprecher Jörn Jacobs kritisiert: "Mit welcher Ignoranz und Selbstverständlichkeit der DFB diese weitreichenden Veränderungen kommuniziert, ist schon außerordentlich." Was "ProFans" besonders bitter aufstößt: Bei einem Treffen zwischen Fanvertretern und der DFB-Spitze Ende Mai habe der Verband die Einführung der Montagsspiele nicht erwähnt. "Diejenigen, die die Suppe auslöffeln dürfen, nämlich die Fußballfans, die ins Stadion gehen wollen, hat man hierbei wohl zum wiederholten Male vergessen", kritisiert das Fanbündniss.

Anstatt sich auf der Jagd nach noch mehr Erlösen und Vermarktungsmöglichkeiten zu "verzetteln" und am Ende sich selbst "und alles was diesen Sport ausmacht zu verlieren", so Jacobs weiter, sollten Verband und Vereine "ein gemeinsames Interesse daran haben, eine wettbewerbsfähige und authentische Spielklasse zu bilden." So bleibe die Frage, was der Verband und die Vereine bei der Einführung des Montag als regulären Spieltag in der 3. Liga für eine Reaktion erwarten, "zumal in der Liga so viele Vereine mit großer Anhängerschaft vertreten sind, wie wohl niemals zuvor."

"Unsere Kurve" sieht Verbände und Vereine in der Pflicht

Auch "Unsere Kurve" lehnt die Einführung von Montagsspielen und einer "weiteren Spieltagszerstückelung" durch den DFB in der 3. Liga ab und kritisiert den fehlenden Dialog vor den Entscheidungen mit den entsprechenden Fanvertretungen. Das Fanbündniss sieht Verbände und Vereine in der Pflicht, "Verantwortung für solche Entscheidungen zu tragen und endlich davon abzusehen, gegenüber den Fans den Schwarzen Peter hin und her zu schieben." Wer Entscheidungen treffe und handele, müsse auch die Verantwortung für die Konsequenzen tragen.

Vor diesem Hintergrund wünscht "Unsere Kurve" die Klärung mehrerer Fragen: Wie haben sich die Vereine im Entscheidungsprozess zur Einführung der Montagsspiele in der 3. Liga verhalten und positioniert? Unter welchen Gesichtspunkten wurde, wenn dies überhaupt der Fall war, zwischen den Anliegen von Stadionbesucher*innen und einer Erlössteigerung abgewogen? Inwieweit wurde berücksichtigt, welche Botschaft diese Reform an die Fanszenen sendet und die mühsamen kleinen Errungenschaften der Dialoge in den letzten 12 Monaten in Frage stellt?

[box type="info"]Kommentar: Montagsspiele machen die Liga nicht attraktiver[/box]

 

 

 

   

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