"Fast ein Ritterschlag": Aachen bei Heimdebüt vor großer Kulisse
Im ersten Drittliga-Heimspiel nach elf Jahren darf sich Alemannia Aachen gegen den SC Verl am Samstag auf eine große Kulisse freuen.
Bis zu 24.000 Zuschauer erwartet
Bis Donnerstagmittag waren bereits 21.500 Tickets verkauft, gerechnet wird mit 24.000 Zuschauern. "Die hat in der Liga nicht jeder", zeigte sich Trainer Heiner Backhaus bei der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag dankbar und meinte: "Sollte es tatsächlich 24.000 Fans werden, wäre das fast ein Ritterschlag." Dass das Stadion mit seinen rund 33.000 Plätzen nicht komplett ausverkauft sein wird, ist für Backhaus gar nicht schlimm. "Natürlich wollen wir alle das Stadion voll haben, wissen aber auch, wie schwer es ist, eine Familie ins Stadion zu bekommen. Die Tickets sind ja nicht umsonst. Wir sind froh um jeden Fan und brauchen auch jeden. Jedes Spiel wird ein Highlight."
Damit das auch aus sportlicher Sicht gilt, will Aachen an den Auswärtssieg in Essen am vergangenen Wochenende anknüpfen. Viel verändern gegenüber dem 2:1-Erfolg will Backhaus nicht. "Es wird keine Riesenumstellungen geben", kündigte er an. "Die Spieler haben es verdient, dass man ihnen weiter das Vertrauen schenkt." Höchstens aus taktischen Gründen könnte es ein, zwei Wechsel geben. Ob Aachen wie in Essen früh pressen wird, ließ der 42-Jährige offen: "Wir müssen nicht jedes Spiel hoch anlaufen." Das hänge auch immer davon ab, was der Gegner spielt.
"Sonst haben wir keine Chance"
Verl etwa habe viele Spieler in Ballnähe, schalte sehr schnell um und spiele sehr variabel. Essen sei diesbezüglich "für uns eher zu lesen und zu planen" gewesen, meinte Backhaus. "Dass wir pressen können, haben in Essen alle gesehen", sagte Aachens Coach und gab zu bedenken, dass man damit jetzt niemanden mehr überraschen könne. "Die große Kunst wird sein, unsere Variabilität zu behalten. Wir brauchen jede Woche einen Matchplan, der passt. Sonst haben wir keine Chance. Wir sind noch nicht so weit, wie einige denken." Die Vorgabe des Trainers: "Wir müssen uns schlau verhalten." Und: "Wir brauchen inhaltliche Lösungen, aber auch das Energiefeld, das uns hier immer auszeichnet."
Aus personeller Sicht ist der zuletzt angeschlagene Leandro Putaro wieder eine Option, während Florian Heister (nach Muskelverletzung) weiterhin ausfällt, sich aber schon wieder im Aufbautraining befindet. Anas Bakhat steht nach seinem Knorpelschaden ebenfalls noch nicht wieder zur Verfügung, wird aber in spätestens 14 Tage im Training zurückerwartet, wie Backhaus durchblicken ließ.