"Fast nichts zu Ende gespielt": HFC-Frust nach Pokal-Aus

Vier Jahre lang musste der Hallesche FC auf die Rückkehr in den DFB-Pokal warten, durch die 0:1-Niederlage gegen Greuther Fürth ist nach nur einer Runde schon wieder Schluss. Der Frust war groß.

Offensiv zu harmlos

Mutig wollte der HFC nach dem siegreichen Liga-Auftakt gegen Essen in das Pokalspiel gehen, doch auf dem Platz war davon nicht viel zu sehen. "Es ist uns kaum gelungen, die Angriffe durchzuziehen", hielt Trainer Sreto Ristic auf der Pressekonferenz sichtlich enttäuscht fest. "Immer, wenn wir was nach vorne starten konnten, haben wir den Ball verloren. Entsprechend haben wir fast nichts zu Ende gespielt." Trotz "sehr viel Ballbesitz" habe sein Team "nicht den nötigen Druck ausgeübt, vor allem auf der letzten Linie". Bezeichnend dafür: Erst in der 38. Minute kam Halle gefährlich vor das Tor.

Zu diesem Zeitpunkt stand es allerdings bereits 0:1, nachdem der gebürtige Hallenser Sieb nach 18 Minuten die Führung für den Zweitligisten erzielt hatte. Dass der HFC ab der 45. Minute zudem in Unterzahl war, nachdem Erich Berko für ein Foul mit offener Sohle glatt Rot gesehen hatte, machte die Aufgabe gegen die Franken anschließend nicht leichter. Ristic sprach von einem "Bruch im Spiel".

Der Lucky Punch gelang am Ende nicht mehr – auch, weil Halle zu spät mehr riskierte. "Wir wollten nicht ins offene Messer laufen", begründete Ristic, warum er erst in der Schlussphase auf mehr Offensive setzte. "Wir wollten den Ausgleich erzielen, hatten aber keine Chancen mehr", so Kapitän Jonas Nietfeld am "ARD"-Mikrofon. Ein Treffer von Andor Bolyki in der 88. Minute wurde wegen einer vermeintlichen Abseitsposition zurückgepfiffen. "Wir haben uns mehr vorgestellt, es hat aber nicht sein sollen."

Nietfeld über Kreuzer-Diagnose: "Ein extremer Schock"

Ein Grund, warum Halle nicht an die Leistung aus dem Spiel gegen Essen anknüpfen konnte, dürfte ohne Frage die Krebsdiagnose bei Niklas Kreuzer am Freitag gewesen sein. "Es war ein extremer Schock. Wir wussten zunächst nicht, wie wir damit umgehen sollten", berichtete Nietfeld. "Ich habe ihm dann gesagt, dass wir für ihn da sind und ihm den Rücken stärken. Wir sind zu 100 Prozent davon überzeugt, dass er bald wieder bei uns ist."

Auch Ristic sei angesichts der niederschmetternden Nachricht gespannt gewesen, "wie wir ins Spiel kommen". In Richtung Kreuzer sagte er: "Es zählt nur, dass er auf den Platz zurückkehrt, Alles andere ist nebensächlich." Damit die Mannschaft den Kopf freibekommt, will Ristic seinem Team nun "ein, zwei Tage" freigeben. Anfang der Woche beginnt dann die Vorbereitung auf das Auswärtsspiel in Ingolstadt. Den Landespokal will Halle in dieser Saison dann erneut gewinnen – damit es nicht wieder vier Jahre bis zur nächsten Teilnahme am DFB-Pokal dauert.

   

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