Ingolstadt auf der Suche nach der Selbstverständlichkeit

Nachdem der FC Ingolstadt zuletzt 1:3 gegen Würzburg verlor, gab es auch gegen den KFC Uerdingen eine kalte Dusche. Das späte 0:1 rüttelt am Selbstverständnis des FCI – das laut Kapitän Stefan Kutschke offenbar irgendwie abhanden gekommen ist. 

Ein Kopfproblem

Es lief die 88. Minute, als Uerdingens Franck Evina zuschlug: Per Seitfallzieher verwandelte der eingewechselte Angreifer sehenswert. Ein schönes Tor, über das sich in Ingolstadt freilich niemand freuen konnte. Denn zum zweiten Mal in Folge ließen die Schanzer Federn – und damit auch wichtige Punkte im Aufstiegsrennen. Doch gerade dieses Rennen könnte es sein, dass dem FCI aktuell das Leben so schwer macht. Glaubt zumindest Kapitän Stefan Kutschke.

"Die Selbstverständlichkeit, die wir in der Hinrunde hatten, ist nicht mehr da. Die Frage ist: Warum ist das Selbstvertrauen weg?", fragte der Ingolstädter Angreifer im Anschluss an das Spiel bei "Magenta Sport". Gleich zwei Ursachen machte er dafür aus: "Da spielt irgendwo im Hinterkopf die Frage die Rolle: ‚Wenn wir in Rückstand geraten, was passiert dann?’". Doch nicht nur diese Unsicherheit ist es, die dem FCI zu schaffen macht: "Die Kopfproblematik ist das eine. Vielleicht spielt auch eine Rolle, dass man sich denkt: ‚Wenn wir gewinnen, können wir Tabellenführer werden’. Das haben wir letzte Woche auch gehört. In der Hinrunde haben wir uns mit diesem Quatsch nicht beschäftigt. Da waren wir einfach zielstrebiger. Das ist fehl am Platz."

Es fehlt der letzte Punch

Deutliche Worte des FCI-Führungsspielers, dem die letzte Konsequenz fehlte: "Als wir zwischen der 60. und 70 Minute viel Druck gemacht haben, müssen wir einfach das Tor erzielen", so Kutschke: "Ich glaube einiges war heute etwas besser als letzte Woche. Aber wir müssen uns ankreiden lassen – und da gehe ich als Kapitän vorne ran –, dass wir das Tor in der angesprochenen Phase nicht gemacht haben."

Diese Probleme hatte auch Trainer Saibene ausgemacht, als er sein Fazit auf der Pressekonferenz nach dem Spiel zog: "Uns fehlt der letzte Punch vorne", so der Coach, der auch Gutes gesehen hatte: "Ich finde, dass wir uns im Vergleich zu den letzten Spielen verbessert haben. Wir wollen unbedingt mehr Fußball spielen, auch mehr hinten raus spielen. Ich denke, dass uns das phasenweise gut gelungen ist." Dennoch müsse man das Gegentor besser verteidigen, um am Ende nicht die Punkte zu lassen. Und das gelingt dem FCI gerade nicht: "Das ist eine Phase, in der es nicht für uns läuft. Das haben wir in der Vorrunde schon erlebt. Jetzt gilt es, sich dagegen zu wehren und wieder aus dem Tief herauszukommen." Noch haben die Schanzer Zeit dafür: Mit 41 Punkten liegt der FCI immer noch auf Platz 2, drei Zähler hinter Spitzenreiter Duisburg. Die Zebras verloren am Sonntag ebenfalls. Doch Haching, Mannheim, Braunschweig und letztlich auch Uerdingen sind alle in Schlagdistanz. Das Aufstiegsrennen bleibt also spannend.

   

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