FCC-Kapitän Volkmer: Fortsetzung "nicht um jeden Preis"

Im Laufe des Mittwochs soll darüber entschieden werden, ob die Saison in den Bundesligen fortgesetzt wird. Auch in der 3. Liga dürfte zeitnah eine Entscheidung fallen, wie es weitergeht. Die Meinungen dazu sind gespalten. Dominik Volkmer, Kapitän des FC Carl Zeiss Jena, kann sich eine Fortsetzung der Saison zwar vorstellen, aber nicht um jeden Preis.

Serie im Falle einer Fortsetzung?

Den Großteil der bisherigen Partien dieser Drittliga-Saison stand Dominik Volkmer über 90 Minuten auf dem Platz. Viel zu feiern gab es für den Kapitän des FC Carl Zeiss Jena nicht: Nach aktuellem Tabellenstand ist der FCC als Tabellenletzter akut abstiegsgefährdet. Die Unterbrechung der Saison sorgte nun aber für eine Ausnahmesituation der ganz anderen Art. Wie soll es weitergehen? Auf diese Frage hat Volkmer im Interview mit der "OTZ" eine klare Antwort: "Wir sind alle Fußballer, brennen darauf, wieder Fußball spielen – aber nicht um jeden Preis", so der 24-Jährige. Es müsse für die Vereine wirtschaftlich machbar, gesellschaftlich vertretbar und medizinisch zu verantworten sein, erklärt der Verteidiger. Alles Punkte, die seit Wochen heiß diskutiert werden.

Der wahrscheinliche Abstieg des FCC im Falle einer Fortsetzung spiele dabei nicht in seine Argumentation: "Wir haben in der vorigen Spielzeit bewiesen, dass wir in einer nahezu aussichtslosen Situation nicht aufgegeben haben", so Volkmer: "Sollte es weitergehen, ohne dass wir damit unsere Gesundheit und die anderer riskieren, werden wir mit Vollgas versuchen, eine Serie zu starten."

"Falsch, aus Eigeninteresse zu handeln"

Allerdings habe er Zweifel daran, dass die Voraussetzungen dafür stimmen: "Nehmen wir bei einer Fortsetzung des Spielbetriebes möglicherweise anderen Menschen, die sie dringender brauchen, Corona-Tests weg? Riskieren wir trotz womöglich schwacher Krankheitsverläufe Folgeschäden, die uns später unseren Beruf als Fußballer nicht mehr ausüben lassen? Stecken wir möglicherweise Verwandte an?" Genauso stellt er zur Diskussion, ob die auferlegten Maßnahmen zur Risikominimierung insgesamt sinnvoll seien, wenn es am Ende darum gehe, eine Kontaktsportart auszuüben: "Der Fußball wollte immer ein Vorbild sein. Ich befürchte, er könnte Glaubwürdigkeit verspielen."

Der FCC sei körperlich fit genug, um in die Saison zurückzukehren, auch wenn aktuell das Mannschaftstraining fehlt. Ob die Liga an sich aber geeignet ist, das Konzept umzusetzen, sei unsicher: "Können wir uns in unserer Drittliga-Kabine derart separieren? Wie reisen wir zu den Auswärtsspielen? Welche Einschränkungen müssen die Menschen in Kauf nehmen, mit denen Spieler zusammenleben? Wie sind die ausstehenden Partien medizinisch korrekt über die Bühne zu bringen?" Auch die Haftung im Ansteckungsfall sei noch nicht geklärt.

"Aus meiner Sicht ist es falsch, aus Eigeninteresse zu handeln. Auch für Spieler darf es keine Rolle spielen, wie sich ihre Vertragssituation gestaltet", so Volkmer, der die Gesundheit in den Vordergrund stellen möchte: "Mich stört, dass in der Debatte Spieler gar nicht zu Wort kommen. Viele Spieler haben den Eindruck, dass über die Köpfe der Spieler hinweg Entscheidungen getroffen werden."

   

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