FCI in der Krise: Sportdirektor Grlic will Besserungen sehen
Seit sechs Spielen wartet der FC Ingolstadt mittlerweile auf einen Sieg und ist damit in eine handfeste Krise geschlittert, die gar im Abstiegskampf zu enden droht. Der Leistungsabfall der vergangenen Wochen ist dabei auch für Ivica Grlic eine Enttäuschung. In einem Interview mit dem "Donaukurier" sucht der Schanzer Sportdirektor nach Erklärungen und macht gleichzeitig Hoffnung für die Zukunft.
Grlic richtet Blick auch nach unten
Die Ingolstädter Mannschaft im Frühjahr 2024 hat mit dem Team aus der Hinrunde derzeit nicht mehr viel gemein. Personell schon, da gab es im Winter nicht allzu viele Änderungen, aber leistungstechnisch war in den vergangenen Wochen ein deutlicher Abfall zu erkennen. Beendeten die Schanzer die Hinrunde noch auf Rang vier, ist das Team von Michael Köllner in der Rückrundentabelle nach elf absolvierten Spielen Vorletzter und sammelte lediglich zehn Punkte. Zuletzt häuften sich sechs Spiele in Folge ohne Sieg an. Der noch existente Vorsprung von acht Zählern auf die Abstiegszone droht so immer weiter zu schwinden.
Die Warnsignale sind längst auch bei Sportdirektor Ivica Grlic angekommen, der in einem Interview mit dem "Donaukurier" nun sagte, es sei "vermessen, den Blick nicht auch nach unten zu richten." Der 48-Jährige wähnte den FCI nach der schwachen Vorsaison schon auf einem guten Weg, wurde nun aber eines Besseren belehrt. "Die Ergebnisse waren bisweilen für den gesamten Verein enttäuschend, weil die Mannschaft in der Hinrunde mehrfach gezeigt hat, was sie kann. Wir müssen nun daran arbeiten, dass wir das, was uns in der Hinrunde stark gemacht hat, wieder auf den Platz bringen, sowohl jeder Einzelspieler als auch die Mannschaft als Ganzes", so Grlic.
Gewinn des Landespokals als Ziel
Der Sportdriektor versucht sich in der Ursachenforschung und führt in erster Linie die vielen verletzungsbedingten Änderungen an der Formation an. "Es wäre von Vorteil, immer mit derselben Aufstellung spielen zu können. Das Glück hatten wir in dieser Saison noch nicht, aber wir haben diesen Umstand in der Hinrunde besser gemeistert", so Grlic, der auch die zuletzt mangelnde Torausbeute von Topstürmer Jannik Mause mit dem Fehlen des verletzten Sturmpartners Pascal Testroet und der zeitweiligen Systemumstellung auf einen Stürmer begründet.
Hinzu komme außerdem die schwächelnde Abwehrarbeit: "Es ist wichtig, dass wir stabiler stehen und weniger Gegentore bekommen. Das Defensiv-Verhalten ist jedoch ein Manko, bei dem ich die ganze Mannschaft in die Pflicht nehme." Das Ziel und der klare Auftrag an Köllner sei nun, die Leistungen und Ergebnisse wieder zu verbessern und den Landespokal (Halbfinale gegen Illertissen) zu gewinnen bevor das Team dann im Sommer "punktuell verstärkt" werden soll, "möglicherweise durch Top-Talente, die zum FCI passen."
Nach dem großen Umbruch vor der laufenden Saison hofft Grlic, dann wieder mehr vom FCI zu sehen: "Man muss den Spielern Zeit einräumen, sich zusammenzufinden. Im zweiten Jahr können die Automatismen noch besser greifen."