"Das ist unglaublich": FC Ingolstadt rutscht ins Mittelmaß ab
Déjà-vu für den FC Ingolstadt. Auch in Wiesbaden liefen die Schanzer durch eigene krasse Aussetzer früh einem Rückstand hinterher und gerieten am Ende mit 1:4 unter die Räder. Eine Situation, die Trainer Guerino Capretti allmählich zum Verzweifeln bringt – und dafür sorgt, dass die Schanzer nur noch Mittelmaß sind.
"Das geht ja mit dem Teufel zu"
Der FC Ingolstadt kommt nicht voran und steht sich dabei immer wieder selbst im Weg. Dieses Phänomen war am Samstagnachmittag in Wiesbaden zum wiederholten Mal zu beobachten. Nach 13 Minuten verschätzte sich Torhüter Marius Funk und machte den Weg frei zum 0:1. Wenige Minuten später führte eine Unaufmerksamkeit in der Abwehr zum zweiten Gegentor. Entsprechend gefrustet äußerte sich der FCI-Trainer nach dem Schlusspfiff: "Wir nehmen uns viel vor, wir sind gut im Spiel und durch krasse individuelle Fehler liegst du hinten, musst immer der Musik hinterherlaufen."
Dabei war seine Mannschaft in den ersten Minuten ordentlich im Spiel und setzte den Plan gut um. "Dann kriegst du aus dem Nichts so ein Gegentor, das ist total ärgerlich." Bei der Menge an Dingen, die derzeit gegen seine Mannschaft laufen, fehlen auch Capretti mittlerweile die logischen Erklärungen. "Natürlich können solche Fehler passieren. Aber es passiert in einer Häufigkeit momentan, das geht ja mit dem Teufel zu. Das ist unglaublich", beklagte er bei "MagentaSport". Sachliche Gründe konnte er jedoch ebenfalls benennen, bemängelte bei beiden Gegentoren in der ersten Halbzeit das Durchschiebeverhalten seiner Abwehrkette.
"Wir müssen wieder auf die Basics zurückkommen"
Immerhin gelang seinem Team eine schnelle Reaktion auf das 0:2 mit dem Tor von Pascal Testroet in der 24. Minute. "Wir wollten nach dem Anschluss das Ding noch drehen, wollten alles auf eine Karte setzen. Dann haben die Dinge ihren Lauf genommen und der Gegner hat absolut verdient gewonnen", beschrieb Capretti den weiteren Verlauf der Partie. Es könne nicht immer gelingen, ein Spiel in der Art zu drehen, wie es beim wilden 4:3 in Saarbrücken der Fall war. Dafür habe ihm im Wiesbaden-Spiel auch das nötige Durchsetzungsvermögen in den Zweikämpfen gefehlt, um beim Tabellendritten etwas Zahlbares mitnehmen zu können. Als kurz nach dem Seitenwechsel das dritte Gegentor fiel, war es für ihn klar, dass das Ergebnis nicht mehr zu drehen war.
Die Schanzer haben somit das dritte von fünf Spielen unter der Leitung von Capretti verloren. Das 1:4 ist ein herber Dämpfer, nachdem man sich aufgrund der letzten beiden Partien, in denen vier Punkte geholt wurden, auf dem richtigen Weg wähnte. Tatsächlich sind die Schanzer nur noch Mittelmaß und liegen bereits acht Punkte hinter Rang 4. Der erste direkte Aufstiegsplatz ist sogar schon zwölf Zähler entfernt. Wie geht es nun weiter? "Wir werden wieder auf die Basics zurückzukommen. Einfach spielen und kompromisslos sein. Das brauchen wir, um in dieser Liga zu bestehen und Spiele zu gewinnen", sagte Capretti und ergänzte: "Wir müssen unser Glück wieder erzwingen und uns dadurch Selbstvertrauen holen". Im Hinblick auf die kommenden Partien gegen Freiburg II, Mannheim und Dresden ist eine Leistungssteigerung und eine Reduzierung der Fehler dringend angezeigt.