FCK "94 Minuten durchbeleidigt"? Wachsmuth findet es "lächerlich"

Er schlug hohe Wellen, der Disput zwischen FCK-Trainer Marco Antwerpen und Zwickaus Übungsleiter Joe Enochs nach dem Spiel beider Klubs am Samstag. Während Lauterns Co-Trainer Frank Döpper im Anschluss nochmal nachlegte, kann FSV-Sportdirektor Toni Wachsmuth nur den Kopf schütteln.

"Das respektloseste, was ich je erlebt habe"

Nein, Freunde werden Antwerpen und Enochs wohl nicht mehr – das zeigte sich am Samstagnachmittag deutlich. Auch wenn der Disput beider Trainer inklusive verweigertem Handschlag des FCK-Coaches und einer kurzen Rangelei auf dem Platz wenig später auf der Pressekonferenz schon wieder vergessen schien, ließen die Worte von Enochs kaum einen anderen Schluss zu: "Wir haben jetzt zweimal gegen sie gespielt, jetzt muss ich ihn nicht mehr sehen."

Antwerpen sprach unterdessen davon, "94 Minuten durchbeleidigt" worden zu sein und dass sich Enochs daher nicht wundern müsse, wenn er ihm mal den Handschlag verweigert. Nicht erst seit der Partie am Samstag gilt das Verhältnis beider Trainer als angespannt. Bereits bei vorherigen Spielen waren sie aneinandergeraten – wenn auch nicht so heftig wie am zurückliegenden Spieltag. Auch Antwerpens despektierliche Äußerungen gegenüber den Westsachsen in der Vergangenheit tragen ihren Teil zu einer eher kühlen Beziehung bei.

Und dass Lauterns Co-Trainer Frank Döpper am Samstagabend bei "Sport1" nochmal nachlegte und damit zusätzlich Öl ins Feuer goss, macht die Sache gewiss nicht besser: "Das Trainerteam von denen (FSV Zwickau, d. Red.) ist das respektloseste, was ich je erlebt habe. Das war im Hinspiel schon so. So etwas haben wir schon lange nicht mehr erlebt." Es sei eine "absolute Frechheit" gewesen, "wie wir das ganze Spiel über behandelt wurden", so der 50-Jährige.

Beleidigungen? Wachsmuth widerspricht

Aussagen, die Toni Wachsmuth als Sportdirektor der Schwäne nicht nachvollziehen kann: "Ich saß während des Spiels auf der Bank. Bis zum Schlusspfiff fiel kein beleidigendes Wort in Richtung gegnerische Trainerbank", sagt der 35-Jährige in der "Bild" und findet es "lächerlich, dass sich die Lauterer nach ihrem eigenen Verhalten so dermaßen in eine Opferrolle begeben wollen". Was Wachsmuth meint: Im Kabinentrakt soll sich Antwerpen beleidigend über die Fans des FSV Zwickau geäußert haben. "Das haben mir mehrere Leute berichtet, und das lassen wir auch nicht so auf uns sitzen", so Zwickaus Sportdirektor in der "Freien Presse". Lauterns Coach war nach der Partie mit teils wüsten Beschimpfungen seitens der Zwickauer Anhänger bedacht worden. Auch Bierbecher flogen in seine Richtung. Döpper berichtete zudem davon, dass er bespuckt worden sein soll.

Allerdings hatte Antwerpen die Reaktion der FSV-Fans mit seinem provokanten Jubel in Richtung der Haupttribüne nach Abpfiff ein Stück weit selbst heraufbeschworen. Döpper schilderte das so: "Nach dem Schlusspfiff hat Marco sich halt gefreut und seine Genugtuung zum Ausdruck gebracht. Als er dann zu den Interviews sollte, ging es weiter mit den Beschimpfungen." Antwerpen selbst äußerte sich zu seinem höhnischen Klatschen bisher nicht.

Mit etwas Abstand werden alle Beteiligten wohl feststellen, dass die Emotionen auf beiden Seiten etwas zu sehr übergekocht waren. Es kann also nicht schaden, wenn sich beide Vereine in nächster Zeit erstmal nicht mehr gegenüberstehen. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist mit dem Auswärtssieg der Roten Teufel, der in der Nachbetrachtung der Partie fast schon zur Nebensache geriet, jedenfalls gestiegen.

Der Disput im Video:

   

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