FCK bereit: "Diese Mannschaft weiß, was auf sie zukommt"
In Kaiserslautern laufen rund ums Stadion die Vorbereitungen für ein reibungsloses Derby gegen Mannheim. Reibungslos wird es auf dem Platz hingegen sicherlich nicht zugehen – Sascha Hildmann weiß, was auf seine Elf zukommt.
Mit kühlem Kopf gegen die "Mannschaft der Stunde"
Ungeschlagen in der Liga, Tabellenplatz vier und nicht zuletzt der Rückenwind aus dem irren 4:3 Sieg gegen den MSV Duisburg – Aufsteiger Waldhof Mannheim kommt angesichts dieser Umstände sicherlich nicht als Laufkundschaft zum Derby an den Betzenberg. Das stellte auch Sascha Hildmann auf der Pressekonferenz vor dem Derby unmissverständlich klar: "Mit Waldhof Mannheim wartet auf uns die Mannschaft der Stunde. Das ist eine sehr gute Arbeit vom Trainerteam, vom ganzen Verein", zeigte sich Hildmann beeindruckt. Der Coach rechnet mit einem Hexenkessel (35.000 Zuschauer werden erwartet), versucht aber, die Aufregung im und um das Stadion auszublenden: "Ich habe das als Jugendlicher erlebt. Jetzt als Trainer bin ich in der Verantwortung, fokussiere mich auf die Mannschaft und versuche, das gar nicht so an mich rankommen zu lassen."
Auch seine Mannschaft versucht er, mit möglichst kühlem Kopf auf die Partie einzustellen: "Diese Mannschaft weiß zu 100 Prozent, was auf sie zukommt. Wir dürfen aber nicht den Fehler machen, unsere Mannschaft so unter Druck zu setzen, dass sie verkrampft." Man dürfe sich in der Vorbereitung nicht von den Emotionen leiten lassen: "Das wäre der falsche Ansatz, wir wollen rational sein. Im Spiel brauchst du Emotionen, klar. Aber vorher ist das ein falscher Ratgeber. Es verhindert das Denken."
Dennoch: Dass die Fans unbedingt einen Sieg sehen wollen, geht natürlich nicht am Trainer und am Team vorbei. Man will etwas zurückgeben: "Unsere Fans haben uns gegen Zwickau sehr gut unterstützt und uns auch gegen Braunschweig nicht ausgepfiffen. Sie identifizieren sich mit dieser jungen Mannschaft."
Keine Komfortzone für den FCK
Eben jenes Spiel in Braunschweig hatte für dicke Luft am Betze gesorgt, bevor gegen Zwickau der ersehnte Befreiungsschlag gelang. Von "Angsthasenfußball" war zuvor die Rede gewesen, nach dem Pokal-Sieg gegen Mainz hätten sich die Spieler in einer "Komfortzone" befunden. Eine Gefahr, die laut Sascha Hildmann nach dem Erfolg gegen den FSV nicht erneut besteht: "Es passiert unbewusst, dass man im Kopf ein Stück weit weniger macht. Das ist schon ganz anderen Mannschaften passiert. Wir arbeiten sehr hart im Training, damit so was nicht mehr aufkommt." Und angesichts der Aufgabe sollte dieser Plan aufgehen: "Natürlich glaube ich nicht, dass am Sonntag irgendjemand in seine Komfortzone rutschen wird."
Was den Komfort angeht, möchte man auch dem Gegner möglichst wenig entgegenkommen. Sein Team müsse "mit Härte dagegenhalten", damit die zuletzt erfolgreiche Waldhof-Offensive "gar nicht zur Entfaltung kommt". Vor allem über Konter war der Aufsteiger extrem gefährlich – ein Mittel, dass Hildmann bekämpfen möchte, "indem man wenig Ballverluste hat, damit sie gar nicht ins Umschaltspiel kommen." Wer genau sich dieser Aufgabe am Sonntag aber annehmen darf, ließ Hildmann noch nicht durchblicken: "Es arbeitet immer in mir. Der Fokus liegt darauf, die beste Elf gegen Waldhof Mannheim aufzustellen – ob es die selbe wie gegen Zwickau sein wird, kann ich noch nicht sagen." Die Auflösung gibt es also erst am Sonntag – kurz, bevor das Derby um 13 Uhr steigt.