FCK macht Minus und braucht zwölf Millionen Euro

Sportlich läuft der 1. FC Kaiserslautern seinen Ansprüchen nach dem Ende der Hinrunde deutlich hinterher, auch aus finanzieller Sicht ist die Lage beim Fritz-Walter-Klub angespannt. Die vergangene Saison schloss der FCK mit einem Minus ab, zudem benötigen die Roten Teufel mindestens zwölf Millionen Euro für eine weitere Drittliga-Saison. Das wurde am Sonntag auf der Jahreshauptversammlung bekannt.

"Stehen mit dem Rücken zur Wand"

Nur 25 Punkte und Platz zehn: Statt um den Aufstieg mitzuspielen, befinden sich die Roten Teufel nach der Hinrunde im Mittelmaß und liegen bereits neun Punkte hinter dem Relegationsplatz. Zwar bleibt die direkte Rückkehr in die 2. Bundesliga das Ziel, wahrscheinlicher scheint derzeit aber, dass die Pfälzer mindestens eine weitere Saison in der 3. Liga absolvieren werden. Um diese zu finanzieren, braucht der FCK allerdings mindestens zwölf Millionen Euro.

"Wir gehen davon aus, dass uns nach vorsichtigen Schätzungen für die kommende Drittliga-Lizenz eine Liquidität von 5 Millionen Euro fehlt, dazu kommen die 6,7 Millionen aus der Fan-Anleihe (wird am 1. August 2019 fällig; Anm. d. Red.)", stellte Aufsichtsratvorsitzender Patrick Banf laut "Der Betze Brennt" die aktuelle finanzielle Situation der Roten Teufel im Rahmen der Mitgliederversammlung dar. "Wir stehen mit dem Rücken zur Wand. Beim Verbleib in der 3. Liga müssen weitere drastische Sparmaßnahmen getroffen werden", betonte Banf und räumte ein: "Wir haben über Jahre auf zu großem Fuß gelebt und haben sportlich auf die falschen Pferde gesetzt."

Minus von 931.000 Euro

Um das Geld in den Lizenzunterlagen bis zum 1. März nachweisen zu können, sollen Investoren gefunden werden. Noch ist allerdings nicht bekannt, wer beim FCK einsteigen könnte. Vor allem die Suche nach Großinvestoren mit zweistelligen Millionen-Summen gestaltete sich laut Banf schwierig. Ab Mai 2019 sollen auch Fans und Mitglieder die Möglichkeit erhalten, als Kleinaktionäre beim FCK einsteigen zu können. Unternehmen, die mindestens 100.000 Euro einbringen, können ebenso wie Großinvestoren sofort investieren.

Die vergangene Saison in der 2. Bundesliga schloss der 1. FC Kaiserslautern unterdessen bei einem Umsatz von 36,11 Millionen Euro mit einem Minus von 931.000 Euro ab – damit erhöhen sich die Verbindlichkeiten des Vereins auf fast 17 Millionen Euro. "Zusammenstehen, anpacken, die Ruhe bewahren – das kann der Lösungsweg sein", blickte FCK-Finanzgeschäftsführer Michael Klatt voraus. Die aktuelle Saison, in der der FCK einen Umsatzrückgang von 60 Prozent erwartet, sei "auf Pump" finanziert, wie Banf zuletzt erklärte.

Profiverträge für fünf U19-Spieler

Sportchef Martin Bader nahm derweil Stellung zur sportlichen Lage: "25 Punkte nach der Hinrunde, damit haben wir unsere Ziele in dieser Saison bislang noch nicht erreicht." Es tue ihm in der Seele weh, "unseren Fans so wenige Erfolgserlebnisse gegeben zu haben", sagte Bader und betonte: "Ich will es wirklich erleben, dass am Ende der Saison dieses Stadion Kopf steht und alle singen: 'Der FCK ist wieder da!'." Die Unterstützung in dieser Saison sei "so sensationell", dass es schwierig sei, "dies mit Leistung zurückzuzahlen – aber das wollen die Spieler Woche für Woche in Punkten umsetzen."

Zudem gab Bader bekannt, dass die U19-Spieler Lorenz Otto, Anas Bakhat, Anil Gözütok (alle Verträge bis 2022), Leon Hotopp und Constantin Fath (beide bis 2021) mit Beginn der Saison 2019/20 zum Profikader gehören werden. "Jeder für sich bringt viel Potential mit, jetzt wollen wir die Jungs sukzessive an die Profimannschaft heranführen. Diese Verträge sind auch ein Zeichen an alle unsere Nachwuchsspieler, dass man es beim FCK mit harter Arbeit nach oben schaffen kann“, so Bader zu den Vertragsunterschriften.

Wie ebenfalls bekannt wurde, plante Vereinsvorstand Rainer Keßler im Rahmen der Mitgliederversammlung seinen Rücktritt bekannt zu geben, nachdem ihm eine Liste mit angesprochenen Investoren verweigert worden sei. Da er den FCK nach eigenen Angaben aber "nicht im Stich" lassen wollte, habe er von einem Rücktritt abgesehen.

 

   

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