FCK-Not wird größer: "Fühlt sich ganz, ganz schlimm an"

Erstmals seit Juni 2020 wieder drei Tore in einem Spiel erzielt und zweimal beim Spitzenreiter geführt, am Ende aber dennoch mit 3:4 verloren: Der 1. FC Kaiserslautern blickt auf einen überaus bitteren Samstagnachmittag zurück. Die Krise beim FCK wird größer, auch die Lage im Abstiegskampf hat sich weiter zugespitzt.

Abwehr viermal nicht auf der Höhe

Nein, so richtig in Worte fassen konnte Trainer Jeff Saibene das, was in dem 7-Tore-Spektakel während der 90 Minuten zuvor passiert war, unmittelbar nach Abpfiff nicht – zu tief saß der Stachel nach der Niederlage. "Es fühlt sich ganz, ganz schlimm an", meinte der Luxemburger bei "MagentaSport" und sprach davon, dass die Pleite "extrem bitter" sei. "Das ist in unserer Situation schwer zu verkraften." Nach einem Tor von Kenny Prince Redondo (13.) lag der FCK zunächst mit 1:0 vorne, ehe Marvin Pourié (46.) und wieder Redondo (58.) kurz nach Wiederanpfiff für die erneute Führung sorgten, nachdem Dynamo das Spiel zwischenzeitlich gedreht hatte. Doch weil der Tabellenführer in der Schlussphase erneut zweimal traf, reichte es am Ende nicht mal für einen Punkt. "Wir müssen einfach das 2:0 und 4:2 machen – das muss ich meinen Jungs vorwerfen", haderte Saibene mit dem Spielverlauf.

Zwar habe seine Mannschaft "alles gegeben", doch was nützt die starke Offensive, wenn die Hintermannschaft gleich viermal nicht auf der Höhe war? Beim ersten Gegentor hatte Hosiner auf der rechten Außenbahn viel zu viel Platz, während Hercher im Zentrum nicht in den Zweikampf mit Daferner kam. Das 1:2 resultierte daraus, dass Hosiner nicht attackiert wurde, auch beim 3:3 konnte Königsdörffer völlig unbedrängt verwandeln. Und beim vierten Gegentor war es mal wieder ein Standard, den der FCK nicht verteidigt bekam – schon der elfte in der laufenden Saison.

In der Tabelle weiter abgerutscht

"Hinten haben wir geschwächelt", befand Redondo, der sich über den ersten Doppelpack seiner Profikarriere nicht freuen konnte, wohlwollend. Kleinigkeiten hätten den Unterschied ausgemacht, so der 26-Jährige. Zudem habe die Bissigkeit gefehlt. "Es fühlt sich nicht gut an. Wir haben gekämpft, aber unglücklich verloren." Saibene war derweil bemüht, auch die positiven Aspekte des Auftritts aufzuzählen: "Wir haben Moral und Einsatz gezeigt und drei Tore auswärts geschossen." In der Tat muss man bis vor Corona zurückgehen, um das letzte FCK-Auswärtsspiel mit drei Toren zu finden: Beim 3:1 gegen Bayern II im Dezember 2019 war das der Fall. Doch auch Saibene musste feststellen: "Unter dem Strich haben wir verloren – und das ist entscheidend."

Und das hat unmittelbare Auswirkungen auf die Tabelle: Denn weil Zwickau zeitgleich in Unterhaching gewinnen konnte, ist der FCK nach nur einem Sieg aus den letzten acht Spielen auf den drittletzten Rang abgerutscht – die Not wird entsprechend immer größer. Immerhin: Es bleibt bei einem Punkt Rückstand auf die Nicht-Abstiegsplätze – doch das ist ein schwacher Trost. Beim Heimspiel gegen Türkgücü München am kommenden Dienstag steht Kaiserslautern nun enorm unter Druck. Möglich, dass bis dahin die erhoffte Verstärkung im Sturm gefunden ist. Jedenfalls ließ Saibene vor der Partie durchblicken: "Wir sind dran und führen Gespräche. Ich hoffe, dass das mit dem Stürmer in den nächsten zwei bis drei Tagen über die Bühne geht." Derweil sah Jannik Bachmann seine fünfte gelbe Karte, sodass der FCK-Coach die ohnehin schon wacklige Abwehr erneut umbauen muss.

   

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