Saibene kündigt Konsequenzen an – Fans sind fassungslos

Nach sieben Spielen ohne Niederlage hat es den 1. FC Kaiserslautern am Freitagabend beim 0:2 in Unterhaching mal wieder erwischt. Trainer Jeff Saibene ging mit seiner Mannschaft nach Spielende hart ins Gericht – und kündigte personelle Konsequenzen an. Die Fans reagierten derweil mit einer Mischung aus Wut und Fassungslosigkeit. 

"Es fehlt überall"

Erstmals nach sieben Spielen wieder zu verlieren, ist zwar nicht schön, in der Regel aber kein Beinbruch. Es sei denn, man spielt wie der 1. FC Kaiserslautern meistens Unentschieden und steht im Tabellenkeller – dann hat eine Niederlage nach mehreren Wochen schon größere Folgen. Vor allem die Art und Weise, wie die Pleite in der Münchner Vorstadt zustande kam, gibt zu denken. Gerade in der ersten Halbzeit war kaum ein Aufbäumen zu sehen, auch die Leidenschaft ging dem FCK in vielen Szenen ab. Und während die Pfälzer nicht zum ersten Mal in dieser Saison beste Chancen liegenließen, präsentierten sich die Roten Teufel in der Abwehr überaus fahrlässig. Beim 0:1 nach 50 Minuten konnte Patrick Hasenhüttl im Zentrum nach einer Flanke völlig frei einköpfen – von den FCK-Verteidigern war in dieser Szene keine Spur. Und auch der zweite Gegentreffer in Minute 74 resultierte aus einem schwachen Abwehrverhalten, als Kevin Kraus nicht in den Zweikampf mit Christoph Greger kam.

Doch woran lag es, dass sich Kaiserslautern defensiv so desolat präsentierte? Trainer Jeff Saibene suchte bei "MagentaSport" nach einer Erklärung – und traf ein vernichtendes Urteil: "Vielleicht ist es eine Einstellungssache. Ich habe das Gefühl, dass es einige zu locker nehmen und nicht alles dafür tun, um die Gegentore zu verhindern." Teilweise sei das Verhalten "naiv" gewesen, bemängelte der Luxemburger und meinte: "Es fehlt überall. Das gibt schwer zu denken." Für Saibene stand fest: "Wenn man so auftritt, muss man sich nicht wundern, dass man gegen den Abstieg spielt."

Der FCK-Coach wirkte zunehmend ratlos – und kündigte personelle Konsequenzen an: "Wir werden reagieren. Zu 100 Prozent." Namen wollte Saibene nicht nennen, beim anstehenden Spiel gegen 1860 München (Dienstag, 19 Uhr) wird der 52-Jährige aber wohl einige Änderungen in der Startelf vornehmen. Vor allem Kevin Kraus wird nach einer wiederholt schwachen Leistung um seinen Stammplatz bangen müssen. Gut möglich, dass Alexander Winkler nach überstandener Verletzung eine Chance erhalten wird. Klar ist jedenfalls: "Wir müssen vorne die Chancen besser nutzen und hinten zusammen mehr verteidigen", forderte Saibene. Auch Kapitän Carlo Sickinger wurde gegenüber "Der Betze Brennt" deutlich: "Wir stellen uns heute wieder sehr dumm an. Wir vergeben bestimmt sieben oder acht hundertprozentige Torchancen. Wenn du keine Tore schießen willst, dann kannst du auch gleich daheim bleiben."

Wut und Empörung bei den Fans

Die Fans taten es – wenn auch gezwungenermaßen. Doch das Spiel von Zuhause aus zu verfolgen, machte die Niederlage keinesfalls besser: "Ein Spiel des 1. FC Kaiserslautern sich anzusehen, ist grausam und grenzt an Selbstfolter", schrieb ein Fan unter einem entsprechenden Facebook-Post des FCK. Auch viele andere Anhänger reagierten in den sozialen Netzwerken empört, fassungslos und wütend – einige fordern gar die Entlassung von Saibene. "Lächerlich, unfassbar schlecht. Ich würde mich in Grund und Boden schämen", hieß es in einem weiteren Kommentar. So eine Leistung abzurufen, sei eine "absolute Frechheit". Immer wieder fielen die Worte "Versager", "Schande" und "erbärmlich". Manch einer wusste sich nur noch mit Sarkasmus zu helfen: "Juhu! Endlich ist der Unentschieden-Fluch gebrochen." Doch der Ernst der Lage ist vielen Anhängern bewusst: "Wenn sich nicht grundlegend etwas ändert, steigen wir ab."

In der Tat ist die Lage für den 1. FC Kaiserslautern durchaus bedrohlich. Bis zum ersten Abstiegsrang sind es noch zwei Punkte. Bei entsprechenden Ergebnissen der Konkurrenz könnte der FCK an diesem Wochenende sogar wieder unter den Strich rutschen. Und dass viele direkte Konkurrenten noch Nachholspiele haben (Zwickau ist sogar drei Spiele im Rückstand), macht die Lage zusätzlich kritisch. Um einigermaßen besinnliche Weihnachten feiern zu können und vor allem um nicht auf einem Abstiegsplatz in die Winterpause zu gehen, müssen gegen 1860 München (Dienstag) und Uerdingen (Samstag) nun dringend Siege her. "Ich hoffen, dass wir uns jetzt zusammenreißen", gab Kenny Prince Redondo die Richtung vor. In Unterhaching klappte das nicht.

   

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