FCM besiegt Augsburg: Härtels Freude über das Fußballfest
Der 1. FC Magdeburg hat einen neuen Lieblings-Gegner – wie schon 2014 gewannen die Blau-Weißen im DFB-Pokal gegen den FC Augsburg. Trainer Jens Härtel hatte ein "Fußballfest" gesehen und durfte sich über eine gelungene Mannschaftsleistung und ein gelungenes Pflichtspiel-Debüt von Mario Seidel, eigentlich nur Keeper Nummer drei, freuen.
Erinnerungen an 2014
Schon wieder der FC Augsburg. Bereits vor drei Jahren spielte der damalige Regionalligist Magdeburg in Runde eins gegen den Bundesligisten, wie damals hatten die Blau-Weißen auch jetzt das bessere Ende für sich, und wieder hatte daran Torjäger Christian Beck großen Anteil. Vor drei Jahren erzielte der Mittelstürmer beim 1:0-Erfolg das Tor des Tages, beinahe auf den Tag genau drei Jahre später sorgte er mit seinem Führungstreffer in der 87. Minute für Magdeburger Jubelschreie. Als dann noch Tobias Schwede (90.+1) den 2:0-Endstand erzielte, war der Magdeburger Wahnsinn perfekt. "Wir haben perfekt das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten", sagte Trainer Härtel nach dem Spiel. Im offensiven 3-4-3-System hatte Magdeburg den FCA während des gesamten Spiels in Schach gehalten und im richtigen Moment eiskalt zugeschlagen – es ist diese Mixtur, aus der Pokal-Träume gemacht sind.
Seidels großer Auftritt
Ein Sonderlob hatte Härtel für Mario Seidel, eigentlich Magdeburgs Torhüter Nummer drei, parat. Weil sowohl Stammkeeper Jan Glinker als auch dessen Vertreter Alexander Brunst angeschlagen passen mussten, durfte kurzfristig Seidel, der Neue aus Aue, ran. Und der 22-Jährige machte seine Sache richtig gut, wie auch Härtel fand. "Das war eine klasse Leistung von Mario, Hut ab. Er hat einige wichtige Bälle gehalten. So eine Leistung, wenn es darauf ankommt, das ist schon sehr gut", sagte Härtel, der aber wusste, dass die Partie auch anders hätte ausgehen können. Erst traf Augsburgs Jonathan Schmid Aluminium (70.), dann bekam Magdeburgs Nils Butzen im Strafraum aus kurzer Distanz den Ball an die Hand (73.) – Schiedsrichter Guido Winkmann ließ aber weiterspielen.
Körperlich auf der Höhe
Insgeheim dürfte sich Härtel in der Schlussphase das eine oder andere Mal selber auf die Schulter geklopft haben. Körperlich war der FCM mindestens gleichwertig, wenn nicht überlegen, und hatte auch deshalb in der Schlussphase noch Kraft genug, um die Konter zu fahren, aus denen schließlich die Treffer entstanden. "Physisch müssen wir uns sicher keine Gedanken machen", sagte Härtel nach Spielende. Trotzdem dürfte er vor dem schweren Auswärtsspiel bei Preußen Münster am kommenden Samstag zumindest über Veränderungen nachdenken, der ausgeglichen zusammengestellte Kader erlaubt es ihm. Andreas Ludwig etwa saß zuletzt zweimal in Folge nur auf der Bank, gegen tiefstehender Preußen könnte seiner spielerischen Klasse eine besondere Bedeutung zukommen. Wohl dem, der solche Optionen hat.