FCM-Chaoten randalieren in Großaspach – Harte Strafe droht
Das Auswärtsspiel des 1. FC Magdeburg bei der SG Sonnenhof Großaspach (0:1) wurde am Samstagnachmittag von Ausschreitungen überschattet. Unmittelbar nach dem Führungstreffer der Hausherren brachen einige FCM-Chaoten ein Tor zum Spielfeld auf, stürmten in den Innenraum und lieferten sich eine Schlägerei mit dem Ordnungsdienst. Mehrere Personen wurden verletzt. Der DFB wird am Montag seine Ermittlungen aufnehmen, es droht eine harte Strafe.
Partie sechs Minuten unterbrochen
Es lief die 82. Minute, als vermeintliche Fans des 1. FC Magdeburg, nennen wir sie Chaoten, ein Fluchttor aufbrachen und in den Innenraum stürmten (Video). Etwa 25 Anhänger lieferten sich eine Schlägerei mit dem Ordnungsdienst, der zuvor wohl eine Zaunfahne entfernen wollte. Schiedsrichter Florian Badstübner unterbrach die Partie umgehend und schickte die Spieler in Richtung Kabinen. Erst das Einschreiten der Magdeburger Spieler beruhigte die Situation. Nach und nach wurden die Chaoten in den Block zurückgedrängt, sodass die Partie trotz der unrühmlichen Begleiterscheinungen mit sechsminütiger Verzögerung fortgesetzt werden konnte. Mindestens zwei Personen wurden bei den Ausschreitungen verletzt, zudem klauten die Fans die Kamera eines Fotografen. Insgesamt stellte die Polizei neun Strafanzeigen, denn auch vor und nach Anpfiff kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Ordnern und Fans.
Jens Härtel bedient
"Dass unsere Fans den Innenraum stürmen, sind Sachen, die nicht sein dürfen", zeigte sich Trainer Jens Härtel nach Abpfiff erbost, kritisierte aber auch das Sicherheitskonzept der SG: "Wenn man hört, dass eine Mannschaft mit vielen Fans kommt, dann müssen hier mehr Ordner aufgestellt werden." Schon beim Einlass ins Stadion sollen nicht alle Fans kontrolliert worden sein. Von der Polizei war beim Platzsturm im Übrigen nichts zu sehen. Seiner Mannschaft stellte Härtel indes ein gutes Zeugnis aus: "Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, die dann zum Block gegangen ist und die Sache relativ schnell geklärt hat."
FCM muss mit empfindlicher Strafe rechnen
Der Platzsturm in Großaspach war bereits der vierte Magdeburger Vorfall in der laufenden Saison. Zum wiederholten Male provozierten einige Unverbesserliche eine Spielunterbrechung und erwiesen "ihrem" Verein damit einen Bärendienst. Während die Vorkommnisse in Rostock mit einer Geldstrafe von 6.000 Euro geahndet wurden, droht nun eine wesentlich höhere Strafe. Der FCM ist Wiederholungstäter und muss zudem noch für die Spielunterbrechung bei der Partie gegen Wiesbaden sowie für das Abfeuern einer Leuchtrakete in Dresden büßen. Ein Heimspiel unter teilweisem Ausschluss der Öffentlichkeit ist zwar noch nicht zu befürchten, wohl aber eine hohe Geld- sowie Bewährungsstrafe. Kommt es in den kommenden Monaten zu weiteren Ausschreitungen, ist aber auch ein Geisterspiel nur noch eine Frage der Zeit.
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