1. FC Magdeburg: Wollitz für Aufstockung der Liga

Acht Drittligisten haben in einer gemeinsamen Erklärung den Abbruch der wegen der Coronakrise pausierenden 3. Liga gefordert. Darunter der 1. FC Magdeburg, dessen Trainer Claus-Dieter Wollitz in einem Interview mit "Spox" und "Goal" nun ebenfalls Stellung zu der Forderung bezieht und sich außerdem zu dem Vorschlag einer zweigleisigen 3. Liga äußert.

Wollitz vermisst Solidarität

Claus-Dieter Wollitz ergeht es momentan nicht viel anders als den meisten anderen Menschen in Deutschland. Wie der 54-Jährige nun erklärt, verbringt er viel Zeit zu Hause im Garten oder am Telefon und stillt sein Verlangen nach Fußball mit alten Videos aus dem Archiv. Gleichzeitig hat der Trainer des 1. FC Magdeburg aber natürlich auch die aktuellen Debatten um die Fortführung der Saison in der 3. Liga im Blick und glaubt nicht, dass die Lösung bei Geisterspielen liegen sollte: "Viele Aspekte geraten meiner Meinung nach ins Vergessen. Wie wird die Hygiene im und um das Stadion gewährleistet? Wie viele Spieler dürfen überhaupt im Bus sitzen? Warum sollen wir Zweikämpfe führen, wenn die Bürger Abstand halten müssen?", fragt Wollitz und betont, dass die Fußballspieler doch eigentlich eine Vorbildfunktion hätten, der man auch nachkommen müsse.

Sein Arbeitgeber hatte sich zusammen mit sieben weiteren Drittligisten gerade erst für einen Abbruch der Saison ausgesprochen und die Forderung damit begründet, dass Geisterspiele mehrere Vereine in die Insolvenz führen könnten. "Daher kann ich es nicht nachvollziehen, Vereine bewusst in Insolvenzen führen zu wollen." Wollitz sieht das genauso und zeigt sich enttäuscht darüber, dass es in diesem Punkt keinerlei Einigkeit in der 3. Liga gibt. "Ich hätte gedacht, dass es in so einer kritischen Phase ein hohes Maß an Solidarität gibt, vor allem mit Blick auf das Sportliche. Wenn zum Beispiel in Bayern harte Beschränkungen erlassen werden, weiß ich nicht, ob es verantwortungsbewusst ist, dann auf den Trainingsplatz zu gehen."

Fünf Auf- und Absteiger?

Sollte es tatsächlich zu einem Abbruch der Spielzeit kommen, plädiert Wollitz für eine Aufstockung der Liga und eine Änderung der Aufstiegs- und Abstiegsregelung. Ginge es nach dem Magdeburger Trainer, könnte es dann in Zukunft fünf Abstiegsplätze geben. So wäre gesichert, dass alle Meister der Regionalliga automatisch mit dem Aufstieg in die 3. Liga belohnt würden und die strittige Relegation könnte abgeschafft werden. Allerdings, gibt Wollitz zu, müssten in so einem Modell auch die Faktoren wie Einnahmen und Ausgaben betrachtet werden, das sei aber dann Aufgabe der verantwortlichen Vereinsführungen zusammen mit dem Verband.

Eine zuletzt ins Spiel gebrachte zweigleisige 3. Liga lehnt Wollitz hingegen ab: "Ich glaube, dadurch würde zu viel sportliche Qualität verlorengehen. Der Unterbau der 1. und 2. Liga muss qualitativ hochwertig sein. Mit 40 oder mehr Mannschaften wäre das nicht gegeben. Die 3. Liga hat sich dahingehend etabliert beziehungsweise gefestigt und erst vor wenigen Wochen haben sich alle Drittligisten gemeinsam klar für die eingleisige 3. Liga ausgesprochen, so Wollitz, der die weiteren Entwicklungen von zu Hause aus mitverfolgen wird.

 

   

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