FCM-Fan Hannes: Belohnung für Täter-Ermittlung ausgesetzt
Der Tod von Magdeburg-Anhänger Hannes im Oktober 2016 lässt den Hinterbliebenen weiter keine Ruhe. Auch gut drei Jahre später erkennt die Familie noch viele Ungereimtheiten in Sachen Unfallhergang und kämpft für eine Wiederaufnahme des Verfahrens. Auf Facebook veröffentlichte eine Interessengemeinschaft nun einen Spendenaufruf, versprach ferner eine Belohnung für sachdienliche Hinweise.
"Haben den Kampf angenommen"
Hannes wäre heute 28 Jahre alt und hätte am Wochenende womöglich den Heimsieg des 1. FC Magdeburg gegen die SpVgg Unterhaching bejubelt. Doch vor nunmehr drei Jahren verstarb der FCM-Fan, nachdem er aus einem fahrenden Zug gestürzt war. Mit ihm befanden sich rund 80 HFC-Ultras in den Waggons. Die Staatsanwaltschaft fand in ihren anschließenden Ermittlungen jedoch keine Hinweise auf Fremdeinwirkung und schloss, dass der 25-Jährige die Notöffnung des Zuges aus Panik selbst geöffnet haben und dann gesprungen sein muss – das Verfahren wurde dementsprechend bereits im März 2017 eingestellt.
Zweifel blieben trotzdem. Gerade Hannes' Familie glaubt nicht an einen derartigen Hergang und erkennt nach wie vor Ungereimtheiten. Unter der Überschrift "Wir kämpfen weiter" bittet die "Interessengemeinschaft Aufklärung des Todes von FCM-Fan Hannes Schindler" um unterstützende Spenden. "Wir haben den Kampf angenommen und nutzen jede Möglichkeit in unserem Fall von Hannes mit neuen Erkenntnissen Klarheit an den Tag zu bringen", so der Wortlaut des "Facebook"-Aufrufs.
Belohnung für neue Hinweise
Weiterhin stellt die Interessengemeinschaft einen Anreiz zur Mithilfe in Aussicht: "Zur Ermittlung und Ergreifung und Verurteilung der Täter möchten wir eine Belohnung aussetzen." Die Form und Höhe einer etwaigen finanziellen Belohnung wurden dabei nicht genannt. Eingehende Spenden sollen indes unbedingt einem guten Zweck zufließen – selbst wenn im "Fall Hannes" keine neuen Erkenntnisse aufgedeckt werden sollten. "Kommen die eingezahlten Spenden nicht zur Auszahlung, werden sie zu zwei Teilen gespendet. Einen Teil bekommt das NLZ des 1. FC Magdeburg und die andere Hälfte die Mitteldeutsche Kinderkrebsforschung."