FCM-Frust nach Remis: "Genau das gemacht, was wir nicht wollten"
Bis zur 82. Minute sah es am Mittwochabend beim Nachholspiel in Zwickau danach aus, als würde der 1. FC Magdeburg mit einem weiteren Sieg endgültig davon ziehen. Doch dann traf Korbinian Burger unglücklich ins eigene Tor, sodass es am Ende nur zu einem 1:1 reichte. Trainer Christian Titz war frustriert. Ein Beinbruch ist die gefühlte Niederlage aber wahrlich nicht.
"Haben unsere Linie verloren"
Sie schüttelten den Kopf, diskutierten, waren sichtbar bedient und standen dazu im wahrsten Sinne des Wortes im Regen: die Spieler des 1. FC Magdeburg, nachdem es in Zwickau trotz 75-minütiger Führung nur zu einem Remis gereicht hatte. Warum, das konnte Titz direkt nach Spielende im Interview mit "MagentaSport" bereits sagen: "Wir haben genau das gemacht, was wir nicht wollten: uns auf die Körperlichkeit des Gegners einzulassen. Da haben wir unsere Linie verloren."
Bereits im Vorfeld hatte der 50-Jährige vor der auf Zweikämpfe ausgerichteten Spielweise der Schwäne gewarnt, die dem FCM schon in der Vergangenheit Probleme bereitete hatte: Von insgesamt neun Spielen in der 3. Liga konnte Magdeburg nur einmal gegen Zwickau gewinnen. "Wir wollten sauber in den Räumen stehen und die Bälle schnell nach vorne spielen, das haben wir aber nicht gemacht", analysierte Titz. Hinzu kam, dass es der FCM nach der frühen Führung durch Luca Schuler (7.) verpasste, auf 2:0 zu erhöhen. Die Chancen dafür waren reichlich vorhanden – fand auch Titz: "Eigentlich müssen wir nach 30 Minuten mindestens 2:0 führen und das Spiel früh entscheiden haben."
Freistoß zum 1:1: "War kein Foul"
Tat der FCM aber nicht und holte stattdessen den FSV "mit in die Partie", wie es Titz beschrieb. "In der zweiten Halbzeit haben wir es nicht gut gemacht, uns vom Stress anstecken lassen und uns auf ein Kampfspiel eingelassen", sagte Magdeburgs Coach und ärgerte sich, "dass wir den Ausgleich kassieren". Zumal das Tor zu verhindern gewesen wäre und der Freistoß, aus dem das 1:1 resultierte, strittig war. Schuler, der den Ex-Magdeburger Nils Butzen in dieser Szene gefoult haben soll, sagte im "MDR"-Interview: "Das war auf jeden Fall kein Foul. Ich kann nichts dafür, dass der Gegenspieler einen halber Meter kleiner ist als ich." Korbinian Burger war es dann, der den Ball acht Minuten vor dem Ende nach dem Freistoß von Patrick Göbel unglücklich mit dem Kopf im eigenen Tor unterbrachte. Die anschließende Schlussoffensive blieb ohne Ertrag. Doch bei allem Frust über die Unzulänglichkeiten bei seinem Team musste Titz auch lobend anerkennen: "Zwickau hat es natürlich gut gemacht."
Unter dem Strich war das 1:1 leistungsgerechnet, weil Magdeburg nach dem starken Start immer mehr abbaute und vor allem in der zweiten Halbzeit bis zum Gegentor zu passiv war. Ein Beinbruch ist das Remis aber wahrlich nicht: Zum Abschluss der Hinrunde liegt der FCM beachtliche sechs Punkte vor dem ersten Verfolger aus Braunschweig, zu Waldhof Mannheim (3.) sind es sogar sieben Zähler. Die Buwe sind am Sonntag auch der letzte Gegner des FCM in diesem Jahr. Findet der Herbst- und Wintermeister im Topspiel in die Siegesserie zurück? "Wir wollen vor unseren Fans einen schönen Abschluss feiern und drei Punkte holen", gab Schuler die Richtung vor.