FCM hadert mit Pleite beim HFC: "Richtig in die Fresse bekommen"

Der 1. FC Magdeburg hat auch das zweite Duell in dieser Saison gegen den Halleschen FC verloren. Am Samstag unterlag das Team von Trainer Thomas Hoßmang nach einem Treffer in der Nachspielzeit mit 0:1, was die Blau-Weißen zur kollektiven Fassungslosigkeit brachte.
"Haben uns verkehrt verhalten"
Was er kurz nach dem Abpfiff noch auf dem Spielfeld seinen Spielern mit auf den Weg gegeben hatte, wollte Thomas Hoßmang nicht verraten: "Das Wort kann ich nicht sagen", erklärte der Trainer des 1. FC Magdeburg bei "MagentaSport". Es war also nicht jugendfrei. Was den Frust beschreibt, der bei Hoßmang am Samstagnachmittag nach der späten 0:1-Niederlage beim Halleschen FC tief gesessen hatte . "Am Ende haben wir richtig in die Fresse bekommen", so der 54-Jährige auf der anschließenden Pressekonferenz.
Mit der letzten Aktion hatten die Gastgeber durch Terrence Boyd in der Nachspielzeit das entscheidende Tor erzielt (90.+3). Vorausgegangen war eine Aktion, bei der Keeper Morten Behrens außerhalb des Strafraums einen Ball per Kopf zum Gegner geklärt hatte. Fraglich, ob er das wirklich hätte tun müssen. Niklas Landgraf nahm die Einladung jedenfalls dankend an und flankte zu Boyd – der traf. "Wir müssen den ersten oder zweiten Ball für uns gewinnen, müssen alles in die Waagschale werfen, um den Ball in die Walachei zu schießen", so Hoßmang. Wen die größte Schuld trifft, konnte er so kurz nach dem Spiel nicht sagen: "Ich muss es mir noch einmal ansehen." Klar war nur: "Wir haben uns verkehrt verhalten."
Ein "herber Rückschlag"
Auch Kapitän Tobias Müller zeigte sich "wahnsinnig enttäuscht". Der Ex-Spieler des HFC (2017 bis 2018) meinte, im Sachsen-Anhalt-Duell habe "die letzte Entschlossenheit und die letzte Überzeugung im letzten Drittel gefehlt". Am Ende des Spiels sei nach der zweiten Englischen Woche in Folge "der Tank dann leer" gewesen, "aber trotzdem musst du den Punkt mitnehmen". Das schaffte der FCM nicht, kassierte so die zweite Niederlage dieser Saison gegen Halle, nachdem bereits das Hinspiel im eigenen Stadion mit 0:2 verloren wurde. "Das ist ein herber Rückschlag."
Dabei hatten sich die Blau-Weißen mit zuletzt zwei Siegen in Serie frisches Selbstvertrauen geholt. Doch wirklich viel war davon nicht zu sehen. Der HFC hatte die besseren Chancen, hätte auch schon viel eher in Führung gehen können. Stattdessen hatte in der Schlussphase sogar der FCM die große Chance, das 1:0 zu machen. "Da musst du eiskalt zuschlagen, wenn du so eine Möglichkeit nach einem Fehler bekommst", schimpfte der Coach. HFC-Abräumer Antonios Papadopoulos spielte vorher einen Fehlpass vor das eigene Tor, Maximilian Franzke legte den Ball danach auf Andreas Müller ab, der nicht traf (77.).
Wieder auf einem Abstiegsplatz
So hätte sein Team wenigstens den Punkt über die Zeit bringen sollen. "Das wäre ein guter Abschluss der Woche gewesen." Stattdessen rutschte der FCM wieder unter den Strich, steht auf dem ersten Abstiegsplatz. "Wir sind jetzt richtig niedergeschlagen. Aber wir werden und müssen wieder aufstehen. Und wir werden das am Mittwoch tun", versprach Hoßmang. Dann geht es für sein Team zu Hause gegen den TSV 1860 München.