FCM in Jena gefordert: "Sie werden an allen Ketten reißen"
Am kommenden Montag tritt der 1. FC Magdeburg beim FC Carl Zeiss Jena an. Der Gegner steht dabei mit dem Rücken zur Wand – nicht unbedingt ein Vorteil, findet Trainer Stefan Krämer.
"Sie werfen alles in die Waagschale"
Montagsspiele liegen bei den Fans nicht gerade hoch auf der Beliebtheitsskala. Der FCM darf sich trotzdem auf Unterstützung freuen: 1.350 Gästefans werden mit nach Jena reisen, der Gästeblock ist damit ausverkauft. Und die Zuschauer werden sich auf eine umkämpfte Partie freuen dürfen, vermutete Stefan Krämer auf der Pressekonferenz vor dem Spieltag: "Fakt ist: Das wird ein extrem schwieriges und kompliziertes Spiel, weil der Gegner natürlich an allen Ketten zerren wird", so der Trainer, der auf die bisher recht unrühmliche Serie des FCC verwies. Sechs Niederlagen in sechs Saisonspielen – Jena braucht dringend ein Erfolgserlebnis: "Sie werfen alles in die Waagschale. Das sieht man auch an den guten Transfers, die sie jetzt gemacht haben. Das wird uns auch am Montagabend auf dem Platz erwarten."
Eben jene Transfers (Dominic Volkmer und Manuel Maranda) erschweren auch die Spielvorbereitung – denn wer letztlich auf dem Platz stehen wird, sei nur schwer vorauszusehen: "Wir werden natürlich versuchen, die eine oder andere Trainingseinheit von Jena zu sehen. Wir werden uns aber hauptsächlich auf unser Spiel fokussieren", erklärte der Trainer, dessen Trainingsplatz im Regelfall ebenfalls voll einsehbar ist: "Man muss diese Trainingsbeobachtung im Profifußball nutzen. Da sieht man auf Strecke mehr, als in der Spielbeobachtung." In der Bundesliga versuchen viele Klubs, Spione möglichst vom Platz fernzuhalten: "Wenn wir die Möglichkeit hätten, würde ich vielleicht auch einmal die Woche zumachen. Gerade, wenn es in Richtung Standards geht oder wenn man eine Idee hat, wie man auf den Gegner gemünzt spielen will, fände ich eine Einheit unter Ausschluss der Öffentlichkeit nicht schlimm." Dann ginge aber auch einiges verloren: "Als Service den eigenen Fans gegenüber würde ich aber offen lassen."
FCM auf "gutem Weg"
Ungeachtet der Beobachtungsmöglichkeiten, sieht Krämer die Ausrichtung des Gegners am kommenden Montag sowieso eher als zweitrangig an: "Man kann sich immer über Grundordnungen und Taktiken unterhalten, manchmal wird mir das zu sehr in den Vordergrund geschoben. Eine Grundordnung gewinnt oder verliert kein Spiel. Ich glaube, dass es am Montag auch ein Stück weit darauf ankommt, wer es mehr will."
Es gelte, das Spiel anzunehmen, wie es kommt – so, wie beim furiosen 5:1 Erfolg gegen 1860: "Für die Mannschaft und die Zuschauer hat es mich gefreut – die waren zuletzt ja nicht gerade verwöhnt", erklärte Krämer. Auch Jürgen Gjasula betonte: "Es tat der Mannschaft gut. Man sieht, dass die Mannschaft zusammenwächst. Es ist vielleicht noch nicht alles so, wie es sein kann, aber wir sind auf einem guten Weg." Ob der am Montagabend gegen Jena fortgesetzt wird?