FCM ist auch Wintermeister: "Haben noch nichts erreicht"
Eine Woche nach der Herbstmeisterschaft hat sich der 1. FC Magdeburg am Samstag mit dem 2:1 gegen den VfL Osnabrück auch zum Wintermeister gekrönt und wird somit als Tabellenführer ins neue Jahr gehen. Dass es im Duell mit dem Zweitliga-Absteiger drei Punkte gab, lag zum einen am Spielglück, zum anderen aber auch am Willen.
"Eine echte Willensleistung"
Wie sich ein Sieg anfühlt, weiß der 1. FC Magdeburg so gut wie kein anderes Team in dieser Saison. Und dennoch fiel der Jubel unmittelbar mit dem Schlusspfiff größer aus als sonst: Nahezu die komplette Bank stürmte auf den Platz, selbst der sonst so sachliche Christian Titz zeigte Emotionen. Kein Wunder: Schließlich war der Sieg gegen den Zweitliga-Absteiger hart erkämpft und erst durch einen Elfmeter-Nachschuss von Baris Atik in der 90. Minute überhaupt zustande gekommen. Bei "MagentaSport" sprach Titz anschließend von dem "erwartet schweren Spiel" und einem Sieg, den man aufgrund des Last-Minute-Treffers ein stückweit auch dem Spielglück zu verdanken habe. Auch Amara Condé kam nach kurzem Zögern nicht umher, von einem "Quäntchen Glück" zu sprechen, das den Sieg ermöglicht habe.
Dass der Jubel nach Spielende so überschwänglich ausgefallen war, lag auch daran, dass Osnabrück dem FCM das Leben über 90 Minuten schwer gemacht hatte und die Führung durch Luca Schuler (36.) zwischenzeitlich ausgeglichen hatte (62.). "Das war einer der stärksten Gegner in dieser Saison", sagte Condé und zollte den Lila-Weißen "großen Respekt. Das Spiel hätte auch ganz anders ausgehen können". In der Tat, die Chancen auf mehr als einen Treffer waren fraglos vorhanden. Doch wohl dem, der einen starken Keeper zwischen den Pfosten hat: "Danke an Dominik Reimann – unglaublich der Typ", lobte Condé den 24-Jährigen, der gleich mehrfach den zweiten Gegentreffer verhinderte. Und vorne konnte sich der Tabellenführer einmal mehr auf Baris Atik verlassen, der den Elfmeter in der 90. Minute zwar verschoss, beim Nachschuss dann aber Nervenstärke zeigte. "Am Ende war es eine Willensfrage – und von ganz vorne bis ganz hinten eine tolle Leistung."
Sorgen um Obermair
Nach dem siebten Sieg aus den letzten acht Spielen steht bereits vor dem finalen Spieltag in diesem Jahr fest, dass der 1. FC Magdeburg als Spitzenreiter überwintern wird. Für Condé aber kein Grund für allzu große Euphorie: "Wir haben noch gar nichts erreicht, die komplette Rückrunde steht noch an." Auch Titz erinnerte trotz eines "großen Lobs" für seine Spieler daran, dass mit der Nachholpartie in Zwickau am Mittwoch und dem Topspiel gegen Mannheim nächsten Sonntag noch "zwei schwere Spiele" anstehen.
Ob Raphael Obermair dabei nochmal zum Einsatz kommen wird, ist derweil fraglich, nachdem er in Minute 78 umgeknickt war und mit bandagiertem Knöchel vom Platz musste. "Wir müssen abwarten, was die Untersuchung ergibt", konnte Titz noch keine Diagnose geben. Sicher ausfallen werden Alexander Bittroff (fünfte gelbe Karte) sowie Andreas Müller, der in der Nachspielzeit Gelb-Rot gesehen hatte. Mit einem weiteren Sieg würde Magdeburg den Vorsprung auf den Relegationsplatz auf neun Zähler ausbauen – und damit endgültig davon ziehen.