FCM zieht davon: "Mir fehlen ein bisschen die Worte"

Mit dem 1:0 gegen Viktoria Berlin feierte der 1. FC Magdeburg am Samstag den dritten Sieg in Folge und zieht an der Tabellenspitze davon. Während die Fans nach Spielende feierten, fehlten Connor Krempicki die Worte.

Kritikpunkt Chancenverwertung

"Niemand kann uns aufhalten", schallte es kurz vor Abpfiff durch die MDCC-Arena. 20.000 Fans – die größte Drittliga-Kulisse seit Beginn der Pandemie – waren in Extase. Und mit Blick auf die Tabelle konnte ihnen auch kaum jemand widersprechen. Während zwischen Platz zwei und zwölf gerade mal drei Zähler liegen, hat der FCM als Spitzenreiter nun schon satte sieben Punkte Vorsprung auf Rang zwei.

Umso ungewöhnlicher die Szenen nach Spielschluss: Während die Mannschaft den knappen Sieg gegen den Aufsteiger feierte, stand Kai Brünker mit gesenktem Kopf im Spielerkreis. Der Grund: In der 87. Minute hätte der 27-Jährige für die Entscheidung sorgen können, brachte es nach einem Zuspiel von Jason Ceka aber fertig, den Ball aus kürzester Distanz nicht im leeren Tor unterzubringen. Stattdessen verstolperte er das Spielgerät und ließ die Riesenchance liegen.

Eine Szene, die symptomatisch für die Chancenverwertung der Elbestädter an diesem Samstagnachmittag stand. "Wir hatten fünf, sechs große Torchancen", zählte Trainer Christian Titz im Interview mit "MagentaSport" auf. Bereits in der ersten Halbzeit "haben wir es verpasst, das Spiel auf unsere Seite zu ziehen". Unter anderem ein Elfmeter hätte dafür sorgen können, doch Luca Schuler scheiterte kurz vor der Pause an Viktoria-Keeper Krahl.

Matchwinner Krempicki und Bittroff

Und auch im zweiten Durchgang vergab der FCM eine ganze Reihe von Hochkarätern – und hatte gleichzeitig Glück, dass auch die Berliner mit ihren Chancen höchst fahrlässig umgingen. Dass am Ende dennoch drei Punkte zu Buche standen, war Connor Krempicki zu verdanken, der bereits nach vier Minuten traf. "Mir fehlen ein bisschen die Worte", strahlte der Matchwinner im "Telekom"-Interview. "Dass das 1:0 ausgeht, kannst du keinem zählen. Ein paar Tore mehr hätten schon fallen dürfen." Die Chancenwertung sei "nicht wirklich gut" gewesen, wie der 27-Jährige einräumen musste. "Nächste Woche sind die Dinger wieder drin. Wir machen einfach genauso weiter."

Neben Krempicki verdiente sich auch Alexander Bittroff wieder mal Bestnoten: Erst bereitete er das 1:0 mustergültig vor, dann holte er den Elfmeter raus, ehe er nach 47 Minuten mit einer starken Grätsche den sicheren Ausgleich verhinderte. "Das nennt man wohl einen Lauf", sagte Titz über den Abwehrspieler, der eine tiefe Risswunde erlitt. "Seine Leistungen sind kein Zufall. Er hat immer an sich geglaubt."

Und diesen Glauben hat Titz auch bei Brünker: "Er braucht den Kopf nicht hängen zu lassen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er wieder trifft. Da mache ich mir keine Sorgen." Gleiches gilt beim Blick auf die Tabelle, wobei Titz mahnte: "Es ist nicht immer ratsam, den Blick auf die Tabelle zu richten." Angesichts von sieben Punkten Vorsprung auf Rang zwei darf man einen kurzen Blick aber schon mal riskieren. Weiter ausbauen kann der FCM die Spitzenposition bereits am kommenden Freitag beim Auswärtsspiel in Köln – und damit an dem Ort, wo die Erfolgsgeschichte der Magdeburger im März begonnen hatte. Der Torschütze zum zwischenzeitlichen 2:1 damals: Kai Brünker.

   

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