FCS nach Spektakel zufrieden: "Keine Ahnung, wo das endet"

Während das 3:3 zwischen Saarbrücken und Wiesbaden beim neutralen Fernsehzuschauer für beste Unterhaltung sorgte, zog FCS-Trainer Lukas Kwasniok nach Spielende ein gemischtes Fazit. Dem unbedingten Glauben an seine Mannschaft konnten allerdings auch einige individuelle Fehler nichts anhaben.

Jacobs Tor als Sinnbild für Saarbrückens Klasse

"Ich habe das Gefühl, dass die Haltung der Mannschaft und auch der Zusammenhalt so groß ist, dass die Mannschaft nichts aus der Bahn werfen wird. Keine Ahnung, wo das endet." So mancher Konkurrent dürfte zusammengezuckt sein, als Lukas Kwasniok nach Spielende vor das "Telekom"-Mikrofon trat und seinem Team fast grenzenloses Potenzial bescheinigte. Wenngleich es für den Tabellenführer nach zuvor drei Siegen in Folge nur zu einem Unentschieden gereicht hatte, bewies der FCS auch in der Partie gegen Wehen Wiesbaden seine Klasse. Bestes Beispiel: In der 13. Spielminute stürmte Sebastian Jacob nach einem Fehler in der SVWW-Hintermannschaft in Richtung des Gäste-Tores. Anstatt den schnellen Abschluss zu suchen, schlug er jedoch noch einen Haken – und chippte die Kugel in traumhafter Manier über Keeper Boss hinweg in die Maschen (13.).

Allerdings hatte sich am Samstagnachmittag auch die eine oder andere Unkonzentriertheit in das Saarbrücker Spiel geschlichen. Zu nutzen wusste das Wiesbadens Dreierpacker Maurice Malone. Der Angreifer egalisierte zunächst Jacobs Führungstreffer (16.) und lieferte in der 26. Spielminute auch die passende Antwort auf das 2:1 durch Nicklas Shipnoski (24.). Schon zur Pause bahnte sich also eine besondere Partie an. Saarbrückens Trainer wunderte das wenig: "Denn unsere Spielart ist so, wie sie ist. Und die sorgt dementsprechend irgendwo immer für Spektakel." Weiter ging es in Abschnitt zwei mit dem nächsten Malone-Treffer (54.), den Jacob jedoch per Kopfball zum 3:3-Endstand wettmachte (73.).

"Es muss nicht immer Hü oder Hott sein"

Von einem verdienten Unentschieden wollte Cheftrainer Kwasniok nach Spielende nicht reden. Immerhin habe seine Mannschaft über die komplette Spielzeit dominant agiert: "Ich fand, dass es ein tolles Fußballspiel war, weil wir die Mannschaft waren, die in beide Richtungen das Spiel entschieden hat." Unzufriedenheit oder gar Gram wollte beim 39-Jährigen aber nicht aufkommen. Der Grund: "Die Gegner stellen sich immer mehr auf uns ein. Es gibt kein größeres und besseres Kompliment als Aufsteiger." Es sei schlichtweg bemerkenswert, "so gut zu performen, dass der Gegner seine Spieltaktik explizit nach uns ausrichtet."

Obwohl das Gefühl eines einfachen statt dreifachen Punktgewinns nach den vorigen Siegen fast etwas in Vergessenheit geraten war, zeigte sich auch Doppel-Torschütze Sebastian Jacob zufrieden: "Alles in allem ist es dann heute so in Ordnung. Dass wir auch mal einen Punkt mitnehmen können, das wissen wir jetzt. Es muss also nicht immer Hü oder Hott sein." Trotzdem dürfte die Marschroute des Aufsteigers für das Duell mit Türkgücü München am kommenden Dienstag wieder lauten: Sieg durch Spektakel.

   

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