FCS will Heimvorteil gegen "Wundertüte" Türkgücü nutzen

Gegen den Tabellennachbarn Türkgücü München möchte der 1. FC Saarbrücken am Samstag (14 Uhr) mal wieder sportliche Schlagzeilen schreiben, erwartet aber einen Gegner, den Trainer Uwe Koschinat als "Wundertüte" bezeichnet. Und schließlich müssen die Saarländer auch noch "den Spagat schaffen" und die juristische Auseinandersetzung im Fall Dennis Erdmann weitestgehend ausblenden. 

Koschinat sieht in Türkgücü eine "Wundertüte"

Nach drei sieglosen Partien in Serie und den Rassismus-Vorwürfen gegen Dennis Erdmann könnte der 1. FC Saarbrücken dringend mal wieder einen Stimmungs-Aufheller vertragen. Die Chance dazu bekommen die Blau-Schwarzen am Samstag (14 Uhr) im heimischen Ludwigspark gegen den Tabellennachbarn Türkgücü München, der mit der nur um einen Treffer schlechteren Tordifferenz noch knapp hinter den Saarländern liegt. Im Vorfeld der Partie muss Trainer Uwe Koschinat aber zugeben, es mit der Vorbereitung nicht ganz so leicht zu haben: "Sie hatten im Sommer einen großen Umbruch und eine Einschätzung fällt daher schwer. Sie sind so ein bisschen wie eine Wundertüte. Sie hatten Spiele, da haben sie den Gegner regelrecht an die Wand gespielt. Es waren aber auch Spiele dabei, da haben sie sehr viel zugelassen", so der 50-Jährige auf der Pressekonferenz am Freitag.

Koschinat will dabei auf eine mutige Spielweise setzen, um die drei Punkte möglichst zu Hause zu behalten. Zur Verfügung steht ihm für diese Aufgabe allerdings nur ein abgespeckter Kader, da Robin Scheu, Julian Günther-Schmidt (beide Bänderriss) und Tim Korzuschek (Zerrung) verletzungsbedingt ausfallen und Dennis Erdmann noch gesperrt ist. Für Günther-Schmidt wird wohl Sebastian Jacob in die Startelf rücken.

Erdmann-Diskussion als Zerreißprobe

Derweil bleibt der zu Beginn schon angerissene Rassismus-Vorwurf gegen den 30-jährigen "Earthman" weiterhin ein heikles Thema an der Saar. "Wir haben uns natürlich mannschaftsintern sehr intensiv damit auseinandergesetzt und tun das weiterhin. Dennis weiß, dass er weiter vorbehaltlos ein Teil unserer Gruppe ist, weil wir ihm glauben", stärkt Koschinat seinem Defensivspieler den Rücken und sichert ihm weitere Unterstützung zu. Dabei will der Trainer aber gar nicht dementieren, dass die Vorwürfe auch für das restliche Team derzeit eine Belastung darstellen: "Für uns ist es natürlich schon eine Zerreißprobe, weil wir einfach den Spagat schaffen müssen, auch auf das Sportliche weiterhin den Fokus zu legen. Insgesamt ist es eine große Herausforderung, die wir als Team meistern müssen."

Geht es nach Mannschaftskapitän Manuel Zeitz, soll dabei auch die Kulisse im Ludwigspark helfen. Gegen die Münchner werden wieder über 6.000 Zuschauer dabei sein. "Wir haben zu Hause bereits zweimal verloren, das ist zu viel. Wir haben aber auch gegen Wiesbaden gesehen, was passiert, wenn wir das Publikum mitnehmen. Wir müssen einfach gut ins Spiel kommen und unseren Heimvorteil ausnutzen", so die Forderung des 31-jährigen Routiniers.

   

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