Fehlentscheidungen: Wer am häufigsten benachteiligt wurde

Ex-FIFA-Schiedsrichter Babak Rafati analysiert jeden Spieltag exklusiv für liga3-online.de die strittigen Schiedsrichter-Entscheidungen. Doch wer wurde am häufigsten benachteiligt und wer profitierte am meisten? liga3-online.de klärt auf.

FCK schon 15 Mal im Pech

181 Mal lagen die Schiedsrichter in dieser Saison in den von Rafati begutachteten Szenen bislang daneben. Die meisten Fehlentscheidungen musste der 1. FC Kaiserslautern hinnehmen: Schon 15 Mal sind die Roten Teufel benachteiligt worden, darunter allein in acht Elfmeter-Szenen. Der SC Verl, der FC Ingolstadt und der 1. FC Magdeburg wurden bislang jeweils 13 Mal benachteiligt, Rostock und Zwickau beide elf Mal. Die wenigsten Fehlentscheidungen gab es bislang gegen Köln (5) und Saarbrücken (6). Größter Streitpunkt sind die Strafstöße, hier entschieden die Unparteiischen Rafati zufolge 98 Mal falsch, was einen Anteil von 55 Prozent aller Fehlentscheidungen ausmacht.

Fehlentscheidungen (benachteiligt)

Stand: 28. April
#Tor11mPlatzverweisGesamt
 Gesamt:5011962231
1 512421
2313218
3 29516
4 19515
5 43714
6 47213
29213
8 55212
24612
24612
11 55111
12 46010
24410
14 3339
0549
0639
17 3418
18 2327
19 1416
0426

Erläuterungen:

  • Tor: Eigenes Tor wird aberkannt oder Gegentor durch Fehlentscheidung (Abseits, Foulspiel vorangegangen etc.)
  • Elfmeter: Elfmeter wird nicht gegeben oder unberechtigter Elfmeter gegen sich
  • Platzverweis: Unberechtigter Platzverweis gegen sich oder Gegner erhält unberechtigterweise keinen Platzverweis

 

Köln profitierte am häufigsten

Am häufigsten von Fehlentscheidungen profitiert hat Viktoria Köln: Gleich 19 Mal wurden Entscheidungen fälschlicherweise zugunsten der Höhenberger ausgelegt – jeweils achtmal ging es um Elfmeter-Szenen und Platzverweise. Auch Hansa profitierte schon 15 Mal, Bayern II und 1860 München jeweils in 13 Szenen. Der FCK, der am häufigsten benachteiligt wurde, profitierte auf der anderen Seite neunmal von falschen Entscheidungen beim Gegner. Am seltensten wurden Wiesbaden (5), Lübeck (4) und Meppen (3) bevorzugt.

Fehlentscheidungen (profitiert)

Stand: 28. April
#Tor11mPlatzverweisGesamt
 Gesamt:5011962231
1 512219
2 410418
49417
4 411116
5 37515
6 26614
84214
36514
9 15612
26412
11 26311
12 26210
131539
2439
150448
2338
2518
18 2417
19 1315
0325

Erläuterungen:

  • Tor: Gegnerischer Treffer wird aberkannt oder eigener Treffer gegeben trotz Fehlentscheidung
  • Elfmeter: Gegner erhält berechtigten Elfmeter nicht oder unberechtigter Elfmeter erhalten
  • Platzverweis: Unberechtigter Platzverweis gegen den Gegner oder eigenes Team erhält unberechtigterweise keinen Platzverweis

 

Auswirkungen auf die Tabelle?

Ob es einen Zusammenhang zwischen falschen Schiedsrichter-Entscheidungen und der Tabellenplatzierung einer Mannschaft gibt, lässt sich nicht eindeutig klären. Zwar belegt Benachteiligungs-Spitzenreiter Kaiserslautern nur den 15. Platz, Ingolstadt grüßt bei nur zwei falschen Entscheidungen weniger aber von Rang drei. Dass Köln am häufigsten profitierte und am wenigsten benachteiligt wurde, führt in der Tabelle derweil "nur" zu Platz 7. Bayern II belegt trotz der Tatsache, am dritthäufigsten profitiert zu haben, den drittletzten Rang. Gleichzeitig rangieren mit Rostock, 1860 und Ingolstadt drei Teams recht weit oben in der Tabelle, die vergleichsweise häufig von Entscheidungen profitierten. Allerdings spielt es auch eine Rolle, welche Entscheidungen jeweils falsch waren und welchen Einfluss sie auf den weiteren Spielverlauf hatten. Ein weiteres Problem: Es gibt zum Beispiel keine Garantie dafür, dass nicht gegebene Elfmeter tatsächlich verwandelt worden wären.

Inwiefern sich Fehlentscheidungen ausgleichen, wird wohl erst am Saisonende beantwortet werden können. Bislang gibt es Klubs mit großen Differenzen zwischen benachteiligt und profitiert (etwa Köln), aber auch Vereine, bei denen sich die Entscheidungen die Waage halten (zum Beispiel Ingolstadt). In der vergangenen Saison gab es in den von Rafati begutachteten Szenen 192 Fehlentscheidungen. Rechnet man den Wert der aktuelle Serie hoch, wären es am Ende rund 202 falsche Pfiffe.

   

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