Fehlstart! Hallescher FC verliert auch gegen Kiel
Mit der 0:2-Heimniederlage gegen Holstein Kiel hat der Hallesche FC einen klassischen Fehlstart hingelegt. Wie bereits beim 0:2 bei Energie Cottbus war Halle mit dem Gegner durchaus auf Augenhöhe, blieb aber bei eigenen Chancen ineffizient. Die Saalestädter warten somit trotz der Rückkehr ihres Top-Torjäger Timo Furuholm weiterhin auf den ersten Saisontreffer.
Schlechter Tag für Engelhardt-Ersatz Urban
Sein Debüt für den Halleschen FC hätte sich Robin Urban sicher anders vorgestellt. Der 21-Jährige, vor der Saison von Fortuna Düsseldorf zum HFC gewechselt, spielte in der Innenverteidigung für den gelb-rot gesperrten Marco Engelhardt und trat in der 26. Minute offensiv in Erscheinung. Seine Kopfballchance nach einem Eckball von Sören Bertram ging nur knapp am Tor vorbei. In seiner Hauptaufgabe als Defensivakteur zeigte sich Urban hingegen wacklig. Direkt zu Spielbeginn beschwor er durch eine fehlgeschlagene Kopfballrückgabe eine Kieler Chance herauf. Noch fataler war die Situation in der 74. Minute, die zum 1:0 für Holstein führte: Nach einer Flanke von links ließ Urban Schäffler im Strafraum völlig unbehelligt einnetzen.
HFC-Defensive lässt Elan vermissen
„Ein Mittelstürmer darf nicht ungedeckt stehen und völlig frei sich auch noch die Ecke aussuchen. Das Tor hat der Mannschaft das Genick gebrochen“, urteilte Trainer Sven Köhler nach der Partie deutlich über die Szene zum 1:0. Die Schuld jedoch allein bei Urban zu suchen wäre unangebracht. Das Gegentor hätte schon deutlich eher verhindert werden können, als der Kieler Linksverteidiger Rafael Czichos ohne jegliche Gegenspieler in seiner Nähe sich für eine gefühlte Ewigkeit im Mittelfeld platzieren und seelenruhig die perfekte Flanke auf Schäffler schlagen konnte. Die Tatenlosigkeit der Halleschen Defensive war in dieser Szene eine kollektive und wiederholte sich beim 2:0 nur drei Minuten später, als sich Kiel durch Halles Strafraum kombinieren konnte ohne ernsthaft angegriffen zu werden. Es fehlte dem HFC an diesem Tag im Defensivverhalten an Körpersprache, zudem hat die ordnende Hand des Routiniers Marco Engelhardt sichtlich gefehlt. Neuzugang Stefan Kleineheismann war noch nicht in der Lage, die Rolle des Anführers in der Abwehr zu übernehmen, und der junge Urban schon gar nicht.
Gogia und Franke fehlen dem HFC-Spiel deutlich
Wie schon in der Vorwoche gilt: In der Vorbereitung kristallisierte sich eine Anfälligkeit bei Standards heraus – dies hat der HFC rechtzeitig zum Saisonbeginn in den Griff bekommen. Dennoch zeigte sich gegen Kiel wie schon in der Vorwoche gegen Cottbus, dass die abgewanderten Marcel Franke und besonders Akaki Gogia weiterhin schmerzlich vermisst werden. Innenverteidiger Kleineheismann und auch Mittelfeldspieler Dorian Diring werden in den kommenden Wochen unter Beweis stellen müssen, dass sie die Lücke füllen können. Andernfalls drohen dem HFC schwierige Wochen. Nach dem Pokalspiel gegen Braunschweig geht es mit dem Derby gegen Magdeburg weiter. Die Vorzeichen stehen aus HFC-Sicht alles andere gut, und eine Niederlage gegen den FCM würden insbesondere die Fans noch für eine lange Weile mit durch die Saison schleppen.