Feichtenbeiner: "So schnell wie möglich zurück in den Fußball"
Knapp zweieinhalb Jahren war Michael Feichtenbeiner beim SV Wehen Wiesbaden als Sportdirektor für die Kaderplanung zuständig, Mitte Mai musste er jedoch gehen. Der Grund: Nach dem erneut verpassten Aufstieg wollen die Hessen in der kommenden Saison einen Neuanfang einleiten. Neben dem Umbruch im Kader, wird mit Sven Demandt (derzeit Mönchengladbach II) auch ein neuer Trainer an der Seitenlinie stehen. Die Aufgaben von Feichtenbeiner wird künftig der bisherige Nachwuchsleiter Christian Hock übernehmen. liga3-online.de sprach mit Michael Feichtenbeiner über seine Zeit beim SVWW und über seine Zukunft.
liga3-online.de: Sie wurden vor wenigen Wochen beim SV Wehen Wiesbaden beurlaubt. Wie sieht Ihre aktuelle Situation aus? Können Sie sich vorstellen, bereits bald wieder in neuer Funktion in den Profifußball zurückzukehren?
Michael Feichtenbeiner: Selbstverständlich möchte ich so schnell wie möglich zurückkehren in den Fußball. Ich genieße gerade zwar die seltene Gelegenheit, viel Zeit mit der Familie zu verbringen. Aber da der Fußball meine zweite große Leidenschaft neben meiner Familie ist, möchte ich am liebsten schon gestern wieder eine neue Aufgabe übernommen haben. Wenn der Ball rollt und man steht in der Verantwortung, dann ist es doch am Schönsten. Ich bin fast täglich unterwegs, führe viele Gespräche, bin also nach wie vor mittendrin.
Wie kam es zur Entlassung in Wiesbaden? Zog der Verein die Reißleine nach einer ernüchternden Saison?
Leider ist die Saison 2014/205 sportlich nicht so verlaufen, wie es sich alle beim SV Wehen Wiesbaden gewünscht hatten. Im Herbst 2014 noch auf Rang 1 der Tabelle, konnten wir einen Platz in der Spitzengruppe dauerhaft nicht mehr halten. Nun wollte der Verein einen kompletten Neuanfang. Ich hatte mehr als zwei schöne Jahre in Wiesbaden, auf die ich gerne zurückblicke. Es war eine intensive und spannende Aufgabe beim SVWW, die mir nicht nur viel Spaß bereitet hat, sondern mir rückblickend viele unvergessliche Momente bescherte. Der Höhepunkt war mit Sicherheit Tabellenrang 4 und die damit verbundene Qualifikation für die DFB-Pokal-Hauptrunde in der Saison 2013/2014. Aber das Thema SVWW spielt für mich jetzt keine Rolle mehr. Ich wünsche dem Verein nur das Allerbeste, damit er seine Ziele erreicht.
Sie waren neben ihren Tätigkeiten als Sportlicher Leiter auch bereits mehrmals als Trainer tätig. Können Sie sich vorstellen auch in dieser Funktion nochmals aktiv zu werden?
Wie heißt es doch schon so schön bei James Bond: Sag niemals nie! Ich war immer gerne Trainer und könnte mir durchaus dieses Aufgabenfeld vorstellen. Allerdings war ich in den letzten Jahren u. a. auch als Deutschland-Scout von Celtic Glasgow aktiv oder habe mir auf nationaler und internationaler Ebene detailliert über Nachwuchsleistungszentren einen Überblick verschafft, zuletzt in einem intensiven Austausch mit Aston Villa. Ich könnte mir also auch eine anspruchsvolle Aufgabe im NLZ-Bereich vorstellen. Ideen habe ich viele, die ich gerne in einem Verein mit Perspektive umsetzen würde. Die konzeptionelle Arbeit als Sportdirektor hat mir in den letzten Jahren allerdings auch sehr viel Spaß gemacht, daher würde ich es mir wünschen, mein Know-how, meine Erfahrung und mein großes Netzwerk in diesem Bereich einzusetzen.