"Finde es nicht in Ordnung": Hollerbach nimmt Rossipal in Schutz

Mit der 1:2-Niederlage in Ingolstadt musste der F.C. Hansa Rostock am Sonntag nur fünf Tage nach dem ersten Saisonsieg einen Rückschlag hinnehmen – auch aufgrund eines schweren Patzers von Alexander Rossipal. Vor dem Auswärtsspiel in Aue (Samstag, 14 Uhr) nahm Trainer Bernd Hollerbach den Innenverteidiger nun in Schutz – und forderte vom ganzen Verein, die 3. Liga anzunehmen.

"Bringt uns auch nicht weiter"

Eigentlich schien am Sonntag in der 33. Minute keine Gefahr auf ein Gegentor zu entstehen, doch dann legte sich Alexander Rossipal den Ball vor dem eigenen Strafraum zu weit vor und verlor ihn an Pascal Testroet, der anschließend keine Probleme mehr damit hatte, das 1:0 für den FCI zu erzielen. In den sozialen Netzwerken wurde Rossipal für seinen Fehler anschließend heftig kritisiert, zumal er bereits in Köln gepatzt hatte. Trainer Bernd Hollerbach zeigte dafür jedoch kein Verständnis: "Ich finde es nicht in Ordnung, wenn einzelne Spieler rausgepickt und an den Pranger gestellt werden. Das gibt es bei mir nicht und bringt uns auch nicht weiter", machte er bei der Spieltags-Pressekonferenz am Mittwoch klar und stellte sich schützend vor den 28-Jährigen: "Es standen noch zehn Akteure auf dem Platz, die ihm hätten helfen können."

Zumal bereits zuvor ein "riesen Fehlpass" im Mittelfeld gespielt worden sei und auch Torhüter Benjamin Uphoff nicht im Tor stand, sondern daneben. Entsprechend wird Rossipal auch am Samstag wieder von Beginn an spielen. "Ich mag seine Art, wie er nach vorne verteidigt. Und wer das macht, der macht auch Fehler." Dass der 28-Jährige in Ingolstadt einen Fehler gemacht hat, "weiß er. Wir haben darüber geredet", so Rostocks Übungsleiter. In Dresden wiederum habe der Innenverteidiger zuvor eine "überragende Partie" gezeigt.

"Müssen die 3. Liga annehmen"

Die Diskussionen um Rossipal nahm Hollerbach einmal mehr zum Anlass, um zum Zusammenhalt aufzurufen: "Es geht nur gemeinsam." Zudem forderte der 54-Jährige, die 3. Liga anzunehmen. Das gelte nicht nur für die Mannschaft, sondern den ganzen Verein. Die 3. Liga sei "keine Blinden-Liga", in der Gegner mal eben überrollt werden. Es gelte daher, die Erwartungshaltung "richtig einzuordnen", fokussiert zu sein und nicht zu träumen. "Wir wollen uns im Kollektiv reinbeißen, die Mannschaft stabilisieren und eine andere Entwicklung reinbringen."

Dass die Kogge den eigenen Ansprüchen mit nur sieben Punkten aus acht Spielen hinterherläuft, ist Hollerbach bewusst. "Für den Aufwand haben wir zu wenig Ertrag. Wichtig ist aber, dass wir eine Mannschaft auf dem Platz haben, die sich reinhaut und wehrt." Zumindest dieser Punkt ist bislang erfüllt. "Er geht nur mit harter Arbeit", so Hollerbach, der gegenüber der vergangenen Saison bereits eine Steigerung sieht. "Aber es braucht eben Zeit, das habe ich von Anfang an gesagt. Wir müssen demütig sein." Er sei keiner, der die Hand auflegt, "und dann wird alles besser. Wir arbeiten daran, dass wir in die richtige Richtung kommen".

Verändert Hollerbach die Spielweise?

Für die Partie in Aue denkt Hollerbach nun darüber nach, die Spielweise zu ändern. "Wir müssen daran arbeiten, zu Null zu spielen, vielleicht auch mal ein bisschen tiefer zu stehen und nicht naiv zu sein." Für dieses Unterfangen stehen bis auf Dario Gebuhr (Fußverletzung) und King Manu (Muskelverletzung) alle Spieler zur Verfügung. Auch Dominik Lanius und Jan Mejdr sind zurück im Training. Ob das Duo schon für Samstag eine Option ist, soll sich "in den nächsten zwei Tagen entscheiden". Definitiv spielen wird Jonas Dirkner. "Was er für die Mannschaft leistet, ist à la bonne heure. Da muss ich ihm ein Kompliment machen", lobte Hollerbach den 22-Jährigen, der im zentralen Mittelfeld gesetzt ist.

Gelingt in Aue unter den Augen von 1.800 mitreisenden Fans nun der erste Auswärtssieg? Einfach wird die Aufgabe nicht, schließlich sind die Veilchen Tabellendritter. Der Hansa-Coach beschrieb die Sachsen als "gestandene Mannschaft, die sich stetig verbessert hat und sehr stabil ist. Sie lassen die wenigsten Großchancen der gesamten Liga zu – wir müssen effektiv sein und unsere Möglichkeiten nutzen". Damit Rostock nicht auf einem Abstiegsplatz in die Länderspielpause geht und die Unruhe im Umfeld nicht weiter zunimmt.

   

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