Fix! HFC holt "Mentalitätsspieler" Jan Löhmannsröben

Die Zeichen, das Jan Löhmannsröben künftig für den Halleschen FC auflaufen wird, hatten sich zuletzt bereits verdichtet, am Dienstagmitttag meldeten die Saalestädter schließlich Vollzug. Mit der Verpflichtung des 30-Jährigen, der zunächst bis zum Saisonende unterschrieb, reagiert der HFC auf die aktuelle Verletzungsmisere.

"Wäre verantwortungslos gewesen"

Bereits in der vergangenen Woche hatte es Gerüchte um einen Wechsel des Ex-Rostockers an die Saale gegeben. Sportchef Ralf Minge bremste am Wochenende dann aber etwas und betonte, bei Neuverpflichtungen "nichts überstürzen" zu wollen, zumal der Kader "absolut konkurrenzfähig" sei. Zu diesem Zeitpunkt war allerdings noch nicht bekannt, dass Louis Samson dem HFC mit einer Adduktorenverletzung nun drei bis vier Wochen fehlen wird.

Und da mit Sören Reddemann (Wadenbeinbruch), Jannes Vollert (Außenbandriss), Janek Sternberg (Jochbeinbruch) und Fabian Menig (Hüftprobleme) derzeit noch vier weitere Defensivspieler verletzt sind und teilweise längerfristig ausfallen, hat sich der Handlungsbedarf seit dem Wochenende nochmal erhöht. Entsprechend intensivierten die Verantwortlichen die Suche nach einer Verstärkung – und haben diese nun in Jan Löhmannsröben gefunden.

"Da uns mit dem Ausfall von Louis Samson nunmehr fünf Defensivspieler auf absehbare Zeit nicht zur Verfügung stehen wäre es verantwortungslos gegenüber der Mannschaft gewesen, einen Profi mit der Qualität eines Jan Löhmannsröben nicht zu verpflichten", betont Minge und bezeichnet den 30-Jährigen als "absoluten Mentalitätsspieler", der bereits mehrfach nachgewiesen habe, "dass er erfolgsorientiert mit Druck umgehen kann". Nach "sehr guten Gesprächen" sind sich die Verantwortlichen laut Minge sicher, "dass Jan Löhmannsröben sich voll in den Dienst der Mannschaft stellen wird und dem Team (…) sofort helfen kann".

175 Spiele in der 3. Liga

Zuletzt stand der 30-Jährige ein Jahr lang beim F.C. Hansa Rostock unter Vertrag, bestritt 31 seiner 35 Spiele in der Aufstiegssaison von Beginn an und gehörte zu den Leistungsträgern im Team von Trainer Jens Härtel. Meist kam er im defensiven Mittelfeld zum Einsatz, lief in einigen Partien aber auch als Innenverteidiger auf. Nach dem Aufstieg in die 2. Liga reichte es allerdings nur noch zu drei Kurzeinsätzen, sodass er seinen Vertrag am vergangenen Dienstag kurz vor Ende der Transferperiode auflöste und entsprechend vereinslos war. Der HFC ist nach Magdeburg, Jena, Kaiserslautern, Münster und Rostock nun bereits die sechste Drittliga-Station von Löhmannsröben, der auf insgesamt 175 Spiele mit sieben Toren und zwölf Vorlagen in der höchsten Spielklasse des DFB zurückblickt.

Der in Kassel geborene Rechtsfuß gilt als zweikampfstarker Verteidiger, der gleichzeitig nie um einen flotten Spruch verlegen ist. Legendär war sein Interview nach dem Spiel des 1. FC Kaiserslautern in Zwickau am 2. September 2018, als er Schiedsrichter Markus Wollenweber aufgrund einer strittigen Elfmeter-Entscheidung empfohlen hatte, Cornflakes zählen zu gehen. Das Interview erlangte deutschlandweite Berühmtheit, Fans schickten daraufhin dutzende Cornflakes-Packungen an den DFB. Und nach dem Aufstieg mit Hansa meinte er: "Dieser Moment ist besser als der beste Sex, den ich je hatte."

Doch statt mit Sprüchen soll der extrovertierte Löhmannsröben in Halle mit Leistung überzeugen. Und möglicherweise wird er direkt am Sonntag gefordert sein, wenn das Heimspiel gegen 1860 München ansteht. Aufgrund der zahlreichen verletzungsbedingten Ausfälle (insgesamt fallen acht Spieler aus) dürfte Löhmannsröben, der die Rückennummer 2 erhält, einen Stammplatz zunächst sogar sicher haben. Bereits am Dienstagmittag wird er ins Training einsteigen.

   

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