Hamdi Dahmani im Interview: "Ich will mich nicht verstellen"

Hamdi Dahmani wird Fortuna Köln als Kapitän in die neue Saison führen. Im Interview mit liga3-online.de spricht der Kölsch-Tunesier über seine neue Rolle und die damit verbundenen Herausforderungen.

[box type="info" size="large"]"Ein geiles Gefühl"[/box]

liga3-online.de: Herr Dahmani, seit vergangener Woche steht fest, dass Sie der neue Kapitän der Fortuna sind. Wie groß ist der Stolz über diese Entscheidung?

Hamdi Dahmani: Sehr groß, ein geiles Gefühl! Ich will jetzt nicht sagen, dass diese Entscheidung für mich total überraschend kam, aber als es der Trainer vor der Mannschaft verkündet hat, habe ich mich sehr gefreut. Schon zum Ende der letzten Saison hat mir der Trainer von seinen neuen Plänen mit der Mannschaft erzählt und mir aufgezeigt, wo er mich in der kommenden Spielzeit sieht. Da habe ich bereits einen Eindruck bekommen, dass ich eine wichtige Rolle innerhalb des Teams übernehmen soll. Jetzt habe ich Bock auf die Aufgabe.

Fühlen Sie sich bereit dazu?

(überlegt lange) Mein Gefühl sagt mir, dass ich für diese Aufgabe bereit bin. Die neue Rolle ist für mich aber auch ganz klar eine Herausforderung, der ich mich stelle und an der ich persönlich wachsen möchte.

Was macht diese Aufgabe so reizvoll?

Ich bin eigentlich ein umgänglicher Typ, versuche Probleme in einer ruhigen Art und Weise anzusprechen und zu lösen. Als Kapitän ist es für mich ab sofort die größte Herausforderung diese Art der Problembewältigung auf jeden in der Mannschaft zu übertragen, für jeden ein offenes Ohr zu haben, aber auch zum richtigen Zeitpunkt bestimmte Dinge kritisch anzusprechen. Wichtig ist die Art und Weise. Ich will mich nicht verstellen, sondern so bleiben wie ich bin. Nur eben auf einer verantwortungsvolleren Ebene. Ich denke, dass ich das hinbekommen werde.

Auf dem Platz wurden Sie bislang eher selten als Lautsprecher wahrgenommen. Müssen Sie in dieser Hinsicht Ihr Verhalten in Zukunft ändern?

Ich merke schon jetzt, dass ich meine Art ein stückweit anpassen muss. Wir haben viele neue Charaktere in der Mannschaft. In den ersten Wochen bei einem neuen Verein ist es ganz normal, dass sich viele Spieler verbal zurückhalten. Alleine das ist schon ein Grund, warum ich derzeit auf dem Platz lauter sein muss. Ich gebe deutlich mehr Anweisungen und versuche so meine Mitspieler zu führen und weiterzuentwickeln.

[box type="info" size="large"]"Es weht ein frischer Wind"[/box]

Mit der Kapitänsbinde am Arm stehen Sie symbolisch als der Anführer einer neuen Ära bei der Fortuna. Wie verläuft die Integration der Neuzugänge?

Sehr gut. Ich habe mich lange Zeit gefragt, wie schnell sich die neue Mannschaft wohl finden wird. Vom ersten Tag an herrschte aber eine sehr angenehme Stimmung in der Kabine. Spätestens seit dem ersten Mannschaftabend am vergangenen Wochenende ist das Eis sowieso gebrochen (lacht). Im Hinblick auf die anstehende Saison bin ich optimistisch.

Inwiefern spürt man schon jetzt, dass sich die Mannschaft, im Vergleich zu den letzten Jahren, verändert hat?

Wir befinden uns noch früh in der Vorbereitung, deshalb wäre es nicht fair einen Vergleich zu ziehen. Fakt ist aber, dass bei uns derzeit ein frischer Wind weht. Wir haben nicht nur neue und spannende Charaktere dazugewonnen, sondern auch sportliche Qualität. Ich habe schon jetzt das Gefühl, dass wir deutlich variabler geworden sind. Wenn wir verletzungsfreier als in den vergangenen Jahren durch die Saison kommen, haben wir einen sehr guten und breiten Kader.

Ist die Mannschaft stärker geworden?

Wie gesagt, es ist noch zu früh eine solche Bewertung abzugeben, aber die Basis ist da. Ich bin von den Jungs überzeugt. Wir können eine bessere Mannschaft sein als in der letzten Saison.

   

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