Fortuna Köln: Koschinats Sonderlob für Keita-Ruel
Mit 3:0 gewann Fortuna Köln am Mittwochabend gegen den Chemnitzer FC, es war der vierte Sieg in Folge – neuer Vereinsrekord für die Südstädter in der 3. Liga. Auch sonst gab es für Trainer Uwe Koschinat erfreuliches zu beobachten: Ein Matchplan, der umgesetzt wird, und ein Stürmer, der zuhört. Nur mit der Art und Weise, wie die Fortuna verteidigte, war Koschinat nicht zufrieden.
Platz drei in Sichtweite
Bei der Fortuna aus Köln darf weiter vom Aufstieg geträumt werden, von einem möglichen Derby gegen den 1. FC Köln ganz zu schweigen. Mit 3:0 schlug die Fortuna den Chemnitzer FC, Held des Abends war einmal mehr Angreifer Daniel Keita-Ruel, der gleich zweimal traf. Treffer Nummer eins fiel bereits nach 27 Sekunden, Robin Scheu hatte famos auf Keita-Ruel durchgesteckt und der vollendete eiskalt. In Minute 17 legte Kölns effektivster Stürmer dann noch einen nach, es war sein dreizehnter Saisontreffer: Nico Brandenburger spielte mit einem sehenswerten Pass Dominik Ernst auf der rechten Seite frei, und dessen präzise Hereingabe schob Keita-Ruel im Tor unter. Und bekam dafür ein Sonderlob seines Trainers Uwe Koschinat. "Als Trainer freut man sich natürlich, wenn man einen Spieler wie Daniel Keita-Ruel trainieren darf. Nach dem Spiel in Halle habe ich ihm gesagt: 'Jetzt fängst du mal an, den Torwart nicht ausspielen zu wollen, sondern zu schießen.' Das hat heute sofort funktioniert", sagte Koschinat bei der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Kurt macht den Deckel drauf
Es war Okan Kurt, der für den verletzten Maik Kegel in die Elf gerückt war, vorbehalten, diese Partie endgültig zu entscheiden, wieder kam die Vorarbeit von Scheu. Da waren gerade einmal 31 Minuten gespielt. Die frühe Führung habe "zu unserem Matchplan gepasst", sagte Kurt später im Gespräch mit "Fortuna TV". Mit 50 Punkten aus 28 Spielen belegt die Fortuna nun Platz fünf, mit einem Punkt Rückstand auf den KSC, der derzeit den Relegationsplatz drei belegt. Ihre kleine Schwächeperiode, die Tendenz hatte zwischenzeitlich eher Richtung Tabellenmittelfeld als nach oben gezeigt, scheinen die Südstädter pünktlich zum Saisonfinish überwunden zu haben.
Alles gut also in Köln? Nicht ganz, wenn es nach Trainer Koschinat geht: "Ich war absolut nicht damit einverstanden, wie wir verteidigt haben." Man sei drauf vorbereitet gewesen, dass der CFC immer wieder lange Bälle auf Miroslav Slavov spielen werden, habe aber nicht die richtigen Schlüsse daraus gezogen. "Das haben wir nicht so gut gelöst", sagte Koschinat.
Koschinats ehrliche Analyse
Es verwundert daher nicht, dass Koschinats Analyse durchaus kritische Zwischentöne in Richtung der eigenen Mannschaft enthielt. "Die eine Truppe geht früh in Führung, hat einen Lauf, übersteht gefährliche Situationen und macht vorne Tore", sagte Koschinat und meinte damit seine Spieler. "Die andere Truppe steht unten drin, erarbeitet sich deutlich mehr Torgelegenheiten, aber es bleibt am Ende bei der Null." Am Samstag gastieren die Südstädter bei den Sportfreunden Lotte – es winkt einmal mehr Platz drei.