Fortuna Köln: Ratlosigkeit nach Pleite gegen Braunschweig
In der 65. Minute in Führung gegangen, das Spiel dann aber innerhalb kürzester Zeit aus der Hand gegeben: Fortuna Köln blickt auf einen bitteren Samstagnachmittag gegen Eintracht Braunschweig zurück. Trainer Tomasz Kaczmarek war nach Spielende ratlos – und musste sich Kritik der Fans gefallen lassen.
"Kaczmarek raus"-Rufe
Fassungslos und ein Stück weit auch geschockt standen sie nach Abpfiff auf dem Platz, die Spieler von Fortuna Köln. 65 Minuten lang hatten die Südstädter gegen den Mitkonkurrenten im Kampf gegen den Abstieg alles im Griff und waren durch das erste Saisontor von Hamdi Dahmani sogar in Führung gegangen. Doch binnen drei Minuten gab Fortuna Köln die Partie nach Gegentreffern von Hofmann (67.) und Menz (70.) aus der Hand, am Ende hieß es 1:3. "Wir machen das wichtige Führungstor, haben danach aber nicht die nötige Stabilität und kassieren zwei schnelle Gegentore. Das darf nicht passieren", schimpfte Dahmani im "Kölner Stadtanzeiger".
Auch Trainer Tomasz Kaczmarek war nach Spielende ratlos: "Wir waren 65 Minuten klar besser. Da fragt man sich schon, wie man dieses Spiel verlieren kann." Den Versuch einer Erklärung lieferte der 34-Jährige in der Zeitung gleich mit: "Beim 1:1 waren wir nicht aufmerksam, beim Freistoß zum 1:2 standen wir zu tief und verteidigten nicht gut." Am Ende habe dann die körperliche Frische gefehlt, um nochmal nachlegen zu können. "Alles in Allem eine bittere und unnötige Niederlage, die weh tut", fasste der Fortuna-Coach zusammen, der sich nach Spielende mit "Kaczmarek raus"-Rufen einiger Fans konfrontiert sah. "Ich kann Frust und Enttäuschung verstehen", äußerte der Pole Verständnis für die Reaktion der Anhänger. "Die Erwartungshaltung ist nicht nur bei mir so, dass wir Ergebnisse liefern müssen. Da wäre heute ein wichtiger Tag gewesen."
Nur zwei Siege aus elf Spielen
Nach dem Sieg gegen den FSV Zwickau am vergangenen Spieltag schienen die Südstädter in die Spur gefunden zu haben, die Pleite gegen Braunschweig wirft die Rheinländer nun wieder zurück. Lediglich zwei Punkte trennen Köln noch von den Abstiegsplätzen, am nächsten Samstag kommt es beim Duell in Jena zum nächsten Sechs-Punkte-Spiel. Kaczmarek gibt sich kämpferisch: "Ich habe die volle Überzeugung, dass wir sportlichen Erfolg haben werden, wenn wir ruhig arbeiten können."
Die bisherige Bilanz spricht jedoch eher gegen den 34-Jährigen: Aus elf Liga-Spielen holte Kaczmarek mit der Fortuna lediglich zwei Siege und drei Unentschieden. Der aktuelle Schnitt von 0,82 Zählern pro Partie dürfte am Ende nicht für den Klassenerhalt reichen. "Es ist ein ekliges und schwieriges Jahr für uns", blickt Dahmani voraus.