Fortuna Köln: Uwe Koschinat will Wiesbaden „erschrecken“
Nach der Länderspielpause mit eingeschobenem Verbandspokalspiel gastiert Fortuna Köln am Samstag beim SV Wehen Wiesbaden. Beim derzeitigen Klassenprimus der 3. Liga geht der Aufsteiger als klarer Außenseiter in die Partie. Cheftrainer Uwe Koschinat erkennt für seine Mannschaft trotzdem eine Chance. Vor allem weil er weiß, dass sein Team eine „eklige Mannschaft“ ist. Der jüngste Pokalerfolg und der gesteigerte Konkurrenzkampf im Kader sollen den Kölnern helfen auch in Hessens Landeshauptstadt zu punkten.
Fortunas Feiertage – Zinke ist ab sofort eine Option
Die Pflichtaufgaben innerhalb der Länderspielpause wurden bei der Fortuna souverän erledigt. Zunächst läutete die Mannschaft traditionell am 11.11. die Kölner Karnevals-Session ein (Koschinat: „die gesamte Mannschaft war unterwegs“). Vier Tage später zeigte das Team auch wieder sportliche Qualitäten und gewann im Verbandspokal beim Mittelrheinligisten TSC Euskirchen souverän mit 3:0 (1:0). Ercan Aydogmus, Oliver Laux und Cauly Oliveira Souza erzielten dabei die Treffer für die Südstädter, die damit nicht nur im Pokal überwintern, sondern sich auch noch ein dickes Lob vom Cheftrainer abholten. „Was man der Mannschaft hoch anrechnen muss ist die Tatsache, dass sie diese Spiele immer brutal ernst nimmt und zu keiner Zeit überheblich wirkt“, zeigte sich Uwe Koschinat im Interview beim vereinseigenen TV-Kanal zufrieden. Der Fußball-Lehrer konnte erkennen, dass vor allem der (derzeitige) zweite Anzug sitzt und freut sich über den „extremen Konkurrenzkampf“ im Kader: „Viele Spieler haben nach ihren Verletzungen den Anschluss gefunden“. Einer dieser Spieler ist Sebastian Zinke, der sich nach einem Bandscheibenvorfall in der Sommervorbereitung mühsam wieder an die Mannschaft herangearbeitet hat. „Ich bin auf der Höhe, ich will angreifen und auch in der Meisterschaft spielen“, zeigt sich der Mittelfeldspieler nach seinem ersten Pflichtspieleinsatz über 90 Minuten angriffslustig. Auch sein Trainer stellte dem 29-Jährigen ein gutes Zeugnis aus. Der Mittelfeldakteur spielte „strategisch stark“ und konnte „das Tempo über 90 Minuten durchhalten“. Für Koschinat ist Zinke ab sofort eine weitere Option.
Koschinat: „Müssen Highlight setzten“
Nach Karneval und Pokal reisen die Kölner nun am Samstag zum SV Wehen Wiesbaden. Für die Fortuna sicherlich eine Partie mit Bonusspiel-Charakter. Zum einen ist der Aufsteiger beim Spitzenreiter krasser Außenseiter. Zum anderen folgen bis zur Winterpause noch vier Duelle gegen direkte Konkurrenten (Regensburg, Großaspach, Mainz und Halle) die bei den Spielern sicherlich im Unterbewusstsein eine höhere Gewichtung haben dürften. Der Cheftrainer steuert dagegen an und verlagert den Fokus umso stärker auf das Gastspiel beim Spitzenreiter. „Wenn wir den Klassenerhalt schaffen wollen, reicht es nicht aus gegen Mannschaften zu punkten, die in unserer Tabellenregion stehen“, sagt Koschinat und fordert: „Wir müssen das ein oder andere Highlight setzen“.
Mit Vorsprung in die direkten Duelle?
Das Rezept für ein potentielles „Highlight“ hat er schon parat: „Wir müssen ein hohes Tempo gehen und früh attackieren. Wir müssen sie erschrecken“, kündigt der Fußball-Lehrer bereits jetzt eine mutige Spielweise seiner Mannschaft an. „Der Ergebnisdruck liegt auf Seiten von Wiesbaden“, sagt Koschinat weiter, der weiß, dass es sich der SVWW nicht leisten kann in einem Heimspiel gegen einen Aufsteiger Punkte liegen zu lassen. Allerdings warnt er auch vor dem „abgebrühten und routinierten Fußball“ der Hessen. „Wiesbaden gehört zu den Topvereinen der Liga und besticht durch hohe individuelle Qualität. Sie machen wenig Fehler in der Defensive und sind vorne effektiv.“ Hoffnungen auf Zählbares geben der Fortuna die stabilen Auftritte und Ergebnisse der letzten zwei Monate. In den vergangenen elf Pflichtspielen konnten die Kölner lediglich zweimal besiegt werden. Noch beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz komfortable drei Punkte. Für die Fortuna gilt es auch nach dem Spiel in Wiesbaden vor den Konkurrenten zu stehen und dementsprechend mit einem Punktepolster in die anschließenden direkten Duelle zu gehen.
So könnte die Fortuna Spielen: Poggenborg – Kwame, Hörnig, Uaferro, Fink – Pazurek, Andersen – Dahmani (Oliveria Souza), Kessel – Rahn, Kraus