Fortuna Köln: Zweimalige Führung reicht nicht zu drei Punkten
Trotz zweimaliger Führung gegen die U23 des FSV Mainz 05 schaffte es die Fortuna nicht im ersten Heimspiel der Saison einen Sieg einzufahren. Am Ende reichte es nur zu einem 2:2-Unentschieden. Die Mannschaft von Uwe Koschinat musste in den Schlusssekunden sogar noch um den Punkt zittern. Von Beginn an entwickelte sich eine temporeiche Partie. Die unterschiedlichen Spielideen beider Mannschaften wurden den rund 1.700 Zuschauern im Südstadion eindrucksvoll präsentiert. Während sich die Mainzer immer wieder per hochanspruchsvollem Direktpassspiel durch die Fortuna-Zentrale kombinierten, wählten die Kölner den brachialen Weg. Ercan Aydogmus und Johannes Rahn in der Doppelspitze waren zumeist die ersten Adressaten der hohen Anspiele bei eigenem Ballbesitz. Die Kölner wollten ihre körperliche Überlegenheit in der Luft auszunutzen. So verwunderte es nicht, dass selbst jeder Seiteneinwurf gnadenlos in den Strafraum der Mainzer geschleudert wurde. Nach 12 Minuten ging der Plan das erste Mal auf. Kristoffer Andersen katapultierte den Ball in den Sechzehner. Statt zu klären versenkte U23-Innenverteidiger Damian Roßbach das Leder im eigenen Tor.
Führung bringt erneut keine Sicherheit – Marquet verletzt raus
Wie schon in Großaspach brachte die Führung den Hausherren allerdings keine Sicherheit. Die Mainzer zelebrierten, unbeeindruckt von dem Gegentreffer, in der Offensive weiter ihren Hochgeschwindigkeits-Fußball. Nach 26 Minuten schloss Gärtner aus 16 Metern eine gelungene Kombination ab und markierte den zu diesem Zeitpunkt verdienten Ausgleich. „Da laufen wir nur hinterher“ analysierte Koschinat den Gegentreffer. So spielfreudig sich die U23 vorne präsentierte, so fahrig agierte der Nachwuchs des Bundesligisten allerdings in der Defensive. „Eigentlich ist das Passspiel unsere Stärke, aber heute hatten wir eine Passquote von lediglich 70%“, kritisierte Trainer Martin Schmidt nach dem Spiel. In den 90 Minuten registrierte auch der Schweizer eine Vielzahl von schlampigen Abspielfehlern seiner Schützlinge im Aufbauspiel. Die Fortuna zeigte sich in diesen Situationen hellwach. Vor allem Sascha Marquet antizipierte immer wieder die sich darbietenden Möglichkeiten und eroberte in vorderster Linie den Ball. Umso bitterer war es für die Kölner, dass er nach 39 Minuten verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste. Für ihn kam Markus Pazurek.
Kessel handlungsschnell – Pazurek versiegelt das Zentrum
Den zweiten Abschnitt gestalteten beide Teams mit einem deutlich moderateren Tempo. Die Fortuna zeigte sich allerdings in Person von Michael Kessel weiterhin aufmerksam und handlungsschnell. Einen weiteren Katastrophen-Pass der Mainzer Defensive bestrafte der Mittelfeldspieler nach 51 Minuten mit einem sehenswerten Abschluss zur erneuten Führung. Diesmal zeigten sich die jungen Mainzer von dem Gegentreffer beeindruckt. Auch weil die Kulisse von einer mit voller Leidenschaft verteidigenden Fortuna-Elf mitgerissen wurde. Die Kölner versiegelten mit dem defensivstarken Markus Pazurek das eigene Zentrum, zwangen die Mainzer so über die Flügel zu kommen und mit Flanken zu agieren, welche die Kölner Verteidigung aber vor weniger Probleme stellten. Klare Einschusschancen, wie sie sich die U23 noch in der ersten Hälfte erspielten, gab es keine mehr. Bis zur 80. Minute hatte die Fortuna alles im Griff, bis Gärtner seinen zweiten Geistesblitz bekam, Hörnig tunnelte und anschließend Müller im Sechzehner bediente. Dieser wurde von Kwame zu Fall gebracht. Den anschließenden Elfmeter verwandelte Richard Weil souverän zum erneuten Ausgleich. In der Schlussphase warf die Fortuna alles nach vorne, musste aber in der Nachspielzeit noch eine Schrecksekunde überstehen als der eingewechselte Mainzer Stürmer Franzin im Strafraum zu Fall kam. Diesmal entschied Schiedsrichter Steffen Mix nicht auf Strafstoß, sodass es bei dem 2:2-Unentschieden blieb.
Körperlichkeit und Leidenschaft sind zurück
Am Ende war es ein leistungsgerechtes Ergebnis. Koschinats Matchplan über die Körperlichkeit zum Erfolg zu kommen ging zunächst auf. Allerdings brachte die Führung erneut keine Sicherheit und die Mainzer belohnten sich für ihren mutigen Offensivfußball. Dank gedanklicher Frische und der hohen Fehlpassquote der U23-Defensive schaffte die Fortuna die erneute Führung. Das es am Ende trotz leidenschaftlicher Verteidigungsarbeit nicht zum Sieg gereicht hat, lag auch an der spielerischen Klasse der U23. Dem Team von Martin Schmidt reichte im zweiten Abschnitt eine gelungene Aktion um den Ausgleich zu erzielen.
FOTO: ef-pixx.de