Franjic per Freistoß: Würzburg gewinnt Hinspiel gegen 96 II mit 1:0
Die Würzburger Kickers konnten das Hinspiel der Aufstieg-Playoffs zur 3. Liga gegen die Zweitvertretung von Hannover 96 am Mittwochabend mit 1:0 für sich entscheiden und gehen daher mit einem Vorsprung in das Rückspiel am kommenden Sonntag. Den Treffer des Tages erzielte Franjic per direktem Freistoß. Die Hannoveraner Talente zeigten sich zwar engagiert, entwickelten aber zu wenig Durchschlagskraft.
Franjic mit dem Zauberfuß
Kickers-Trainer Marco Wildersinn nahm im Vergleich zur knappen 1:2-Niederlage gegen den FC Ingolstadt im Landespokalfinale eine Veränderung in der Startelf vor: Caciel durfte für Moll auf dem rechten Flügel starten. Sein Gegenüber Daniel Stendel schickte vier Spieler ins Rennen, die nominell zum Profi-Kader gehören: Torhüter Weinkauf, Abwehrchef Börner, Linksverteidiger Ezeh und Offensivspieler Oudenne sollten die ansonsten blutjunge Zweitvertretung der Niedersachsen verstärken. Alle vier Spieler waren bereits in der Regionalliga Nord für Hannover II zum Einsatz aufgelaufen. Dafür musste Stendel auf Top-Torjäger Gindorf (21 Tore), der seit März Teil des Profikaders ist, verzichten.
Doch auch ohne ihren Top-Torjäger ließen die jungen Hannoveraner von Beginn an aufblitzen, warum sie in der abgelaufenen Saison mit 90 Toren die offensivstärkste Mannschaft aller Regionalligen waren. Die Niedersachsen setzten die Kickers direkt mit einem hohen Pressing unter Druck. Da sich auch die Unterfranken, angetrieben von den vielen Fans in der ausverkauften AKON Arena, keineswegs versteckten, entwickelte sich eine muntere Partie. Allerdings fehlte in der Anfangsphase noch die letzte Präzision, sodass klare Torchancen zunächst Mangelware blieben. Einzig ein Abschluss von Kickers-Spielmacher Franjic (6.) und ein Kopfball von Börner auf Hannoveraner Seite (12.) schafften es in die Notizbücher.
Wirklich gefährlich wurde es dann in der 22. Minute, als Würzburg rund 18 Meter vor dem Tor einen Freistoß zugesprochen bekam. Franjic nahm sich der Sache an und versenkte den Ball traumhaft im rechten Toreck. Dabei erwischte er 96-Keeper Weinkauf auf dem falschen Fuß, der auf einen Schuss in die andere Ecke spekuliert hatte. Hannover versuchte in Person von Uhlmann umgehend zu antworten. Der Verteidiger probierte es mit einem Kunstschuss aus der Distanz, welcher nur knapp am Würzburger Gehäuse vorbeirauschte (24.). Auf der Gegenseite tankte sich Sané durch, der Abschluss des Top-Stürmers wurde allerdings geblockt (26.). Hannover meldete sich nun immer wieder per Standard an, doch Börner (40.) und Oudenne (45+3.) vergaben ihre Kopfballchancen aus aussichtsreicher Position. So ging es mit einem 1:0 für die Gastgeber in die Kabinen.
Zerfahrene Partie mit vielen Halbchancen
Hannover-Trainer Stendel reagierte zur Pause und brachte mit Scott einen weiteren profierfahrenen Offensivspieler in die Partie. Doch obwohl die Hannoveraner Talente stets bemüht waren, gelang es ihnen weiterhin nicht, sich aus dem Spiel heraus Torchancen zu erspielen. Da aber auch Würzburg zu wenig aus den sich bietenden Ballgewinnen machte, verging eine ganze Weile bis zur ersten nennenswerten Chance im zweiten Durchgang. Schließlich dribbelte sich Oudenne in der 66. Minute frei und zwang WFK-Keeper zur ersten Parade aus dem Spiel heraus. Eine Minute später prüfte Matsuda den Kickers-Schlussmann erneut (67.). Hannover war nun die griffigere Mannschaft.
Würzburg meldete sich in der 73. Minute in Person von Meisel zurück. Das Kickers-Urgestein kam aus rund acht Metern zum Abschluss, verzog aber. Auch Sané und Hägele (beide 76.) versuchten nun ihr Glück, scheiterten aber ebenfalls. Die Partie nahm nun wieder Fahrt auf und wog in dieser Phase munter hin und her. Beide Mannschaften waren sichtlich bemüht, jedoch fehlte regelmäßige die nötige Präzision. So auch bei Wessigs Konter in der 89. Minute, als deutlich mehr drin gewesen wäre.
In der absoluten Schlussphase scheuten beide Kontrahenten schließlich das letzte Risiko. Würzburg gab sich mit dem Ergebnis zufrieden. So blieb es beim 1:0 für die Kickers, die damit auch im letzten Heimspiel der Saison ungeschlagen bleiben und nun mit einem Vorsprung in das Rückspiel geht. Die Entscheidung um den Aufstieg in die 3. Liga fällt dann am kommenden Sonntag (13:30 Uhr) in der Heinz von Heiden Arena.