Frist versäumt: Punktabzug für Ex-Drittligist Türkgücü
Neuer Ärger um Ex-Drittligist Türkgücü München: Wegen einer versäumten Frist ist der Klub vom Bayerischen Fußball-Verband (BFV) mit dem Abzug von drei Punkten bestraft worden.
Knackpunkt Sozialversicherungsbeiträge
Wie der BFV bekanntgab, wurde die Partie des 13. Spieltags beim 1. FC Nürnberg II (1:1) am Grünen Tisch mit einer 0:2-Niederlage gewertet. Dazu zieht der Verband Türkgücü zwei weitere Punkte ab. Der Grund: Nach Feststellung des Sportgerichts hatte Türkgücü in der Partie gegen die FCN-Reserve zwei Spieler eingesetzt, für die nicht rechtzeitig Nachweise über die Abgabe der Sozialversicherungsbeiträge beim BFV eingereicht wurden. Diesen Nachweis habe der Verein erst zu einem späteren Zeitpunkt erbracht, was dann aber schon zu spät war.
Das Urteil ist bereits rechtskräftig und fließt sofort in die Tabelle der Regionalliga Bayern ein, in der Türkgücü vom dritten auf den vierten Tabellenplatz abgerutscht ist. Bekanntgeworden war das Versäumnis der Münchner durch eine Meldung des Schiedsrichters.
Neuerliche Insolvenz droht
Das Punktabzug passt einmal mehr zu aktuellen Situation bei den Münchnern, die erneut in finanzielle Schieflage geraten sind. Bereits vor Weihnachten war bekanntgeworden, dass Türkgücü zwischenzeitlich weder Gehälter noch Prämien zahlen konnte. Zudem waren auch die Mietzahlungen an die Stadt München für das Grünwalder Stadion zeitweise nicht geleistet werden, weshalb die Stadt mittlerweile auf Vorkasse besteht.
Dabei hatte Türkgücü vor Beginn der Saison mit Milan Rapaic einen neuen Investor vorgestellt, allerdings hatte sich dieser schon nach wenigen Wochen wieder verabschiedet – und damit auch der Trikotsponsor. Von "Meinungsverschiedenheiten" bezüglich der Besetzung des Vorstands und fehlender Transparenz war die Rede. Es droht eine neuerliche Insolvenz, was mit einem Abzug von weiteren neun Punkten bestraft werde würde. Die Verantwortlichen betonen zwar zuletzt, dass der Spielbetrieb bis zum Saisonende gesichert sei, doch ohne frisches Geld erscheint das Worst-Case-Szenario nur allzu realistisch