Frontzecks Joker stechen: Kaiserslautern dreht Spiel in Aalen

Der 1. FC Kaiserslautern bleibt der Spitzengruppe auf den Fersen: Am Montagabend drehten die Roten Teufel die Partie beim VfR Aalen und gingen nach einem 0:1-Pausenrückstand noch mit 2:1 als Sieger vom Platz. Großen Anteil daran hatte Trainer Michael Frontzeck, der bei seinen Einwechslungen ein goldenes Händchen hatte.

Aalen zur Pause nicht unverdient vorne

Nach dem 2:0-Erfolg gegen den KFC Uerdingen gingen die Roten Teufel mit Rückenwind in die Partie auf der Ostalb, während die Hausherren nach nur einem Sieg aus den letzten fünf Spielen etwas unter Druck standen. Dennoch war es der VfR Aalen, der vor 5.804 Zuschauern besser aus den Startlöchern kam und FCK-Keeper Wolfgang Hesl nach drei Minuten in Person von Morys zur ersten Parade zwang. Die Gäste warteten unterdessen zunächst ab, ein Schuss von Hemlein blieb ungefährlich (8.).

Es entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der Aalen aber mehr Zielstrebigkeit an den Tag legte. Die nächste Chance gehörte nach 23 Minuten dem FCK, als André Hainault einen Zuck-Freistoß verlängerte und Daniel Bernhardt im Aalener Tor zu einer Glanztat zwang. Kurz danach forderten die Gastgeber Elfmeter, nachdem Royal-Dominique Fennell im Strafraum von André Hainault mit dem Ellenbogen im Gesicht getroffen wurde (31.). Schiedsrichter Steffen Brütting ließ jedoch weiterlaufen – Glück für den FCK.

Der VfR reagierte mit Wut im Bauch ging zwei Zeigerumdrehungen später nicht unverdient in Führung: Nach einem Zuspiel von Morys schlug Nicolas Sessa an der Strafraumgrenze einen Haken, legte sich den Ball auf den starken linken Fuß und verwandelte im rechten Eck. Kaiserslautern versuchte über den Kampf zurück in die Partie zu finden, konnte bis zur Pause aber keine Akzente mehr setzen und ging mit dem knappen Rückstand in die Kabine.

Die Joker stechen

Zurück auf dem Platz, traten die Roten Teufel druckvoller auf, doch auch Aalen blieb gefährlich: Einen Pass von Morys konnte Dominik Schad im letzten Moment zur Ecke klären, die anschließend nichts einbrachte. Kaiserslautern hatte in dieser Phase der Partie deutlich mehr Ballbesitz, konnte damit aber nur bedingt etwas anfangen – echte Torchancen erspielten sich die Pfälzer zunächst nicht. Bezeichnend: Ein Freistoß von Theodor Bergmann nach 62 Minuten flog deutlich über den Kasten.

Kurz darauf reagierte Trainer Michael Frontzeck und brachte mit Huth und Kühlwetter zwei frische Offensivkräfte (67.) – und das zahlte sich aus: Keine drei Minuten auf dem Platz, hielt Kühlwetter aus 18 Metern einfach mal drauf und brachte den Ball unter gütiger Mithilfe von Bernhardt, der den eher harmlosen Schuss passieren ließ, im Tor unter – 1:1 nach 67 Minuten. Die Gäste wollten jetzt mehr, Thiele scheiterte aus spitzem Winkel an Bernhardt. Auf der anderen Seite traf Morys den Ball aus guter Position nicht, ehe auch Frontzecks zweiter Joker stach: Nach einer Flanke von Dominik Schad scheiterte Kühlwetter zunächst an Bernhardt, doch beim anschließenden Abstauber von Elias Huth war der VfR-Keeper dann machtlos (73.) – Spiel gedreht!

Aalen war um eine schnelle Antwort bemüht und hatte nach 76 Minuten die Riesenchance, einen Gewaltschuss von Fennell kratzte Schad von der Linie. Auf der anderen Seite probierte es Thiele mit einem Lupfer – der Ball touchierte die Latte (82.). Aalen warf danach alles nach vorne und reklamierte in der Nachspielzeit vehement Elfmeter, nachdem Hainault einen Schuss von Trianni an die Hand bekommen hatte. Doch wie schon in der ersten Halbzeit ließ Brütting weiterspielen, zudem sah Fennell wegen Meckers Gelb. Es blieb somit beim 2:1 für die Roten Teufel, die mit dem zweiten Sieg in Folge auf den siebten Platz vorrücken und nur noch zwei Punkte hinter dem Relegationsplatz liegen. Der VfR Aalen bleibt derweil im Tabellenkeller stecken, wartet nun sechs Partien auf einen Sieg und hat als Drittletzter bereits zwei Zähler Rückstand auf das rettende Ufer.

   

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