Frühjahrsputz beim Halleschen FC: Böger baut den Kader um

Stefan Böger krempelt den Kader des Halleschen FC um. Die Oldies Tim Kruse und Ivica Banovic verlassen den Verein, auch Björn Ziegenbein und Maximilian Jansen müssen gehen. Zudem wurde der Wechsel von Osayamen Osawe zum 1. FC Kaiserslautern bekannt. Mit Chefscout Gerd Schädlich wurde unterdessen verlängert.

Beim Halleschen FC setzt man zum Frühjahrsputz an. Das Drittliga-Team der Rot-Weißen soll zur kommenden Saison ordentlich entrümpelt werden. Die Ü30-Kicker Ivica Banovic und Tim Kruse sollen dann nicht mehr zum Team gehören. Auch Björn Ziegenbein, der durch Verletzungen immer wieder zurückgeworfen wurde und selbst straff auf die 30 zugeht, wird keinen neuen Vertrag erhalten. Der Abgang von Osayamen Osawe hingegen hat andere Gründe – Osawe hatte sich schlicht für höhere Aufgaben empfohlen.

"Wir haben uns nicht weiterentwickelt"

In der Welt der Kosmetik würde man die Kaderplanung von Noch-Trainer und Bald-Sportdirektor Stefan Böger wohl eine Anti-Aging-Kur nennen. Dass Böger den Altersschnitt drücken will, erfordert eine gewisse Konsequenz, dürfte der Mannschaft aber gut tun. Selbst der aussortierte Ivica Banovic bekennt gegenüber der "Mitteldeutschen Zeitung“ (MZ) ganz offen: "In meinen zwei Jahren beim HFC sind wir nicht vorwärtsgekommen, wir haben uns nicht weiterentwickelt. Wenn man vorankommen will, braucht es neue Gesichter und neuen Schwung.“ Dass der Trainer den Umbruch will sei normal und gut. Es gebe viele junge Leute auf Banovics Sechserposition, die mehr laufen können als er.

Trainersuche stockt

Wenn sich der Rest des Klubs von solch ehrlichen Aussagen anstecken lässt, sollte der Umbruch gut gehen. Bedenklich scheint bisher nur, dass am neuen Kader gefeilt wird, ohne zu wissen, wer ihn trainieren soll. Die Verhandlungen mit dem ursprünglichen Favoriten Rico Schmitt scheinen ins Stocken geraten, anders ist nicht zu erklären, warum bisher keine Einigung erzielt werden konnte."Bei einigen Kandidaten ist der Abstand zwischen ihren und unseren Vorstellungen doch größer als anfänglich gedacht“, sagt Präsident Michael Schädlich. Der neue Trainer müsse das moderne, auf Dynamik ausgerichtete System von Stefan Böger mittragen, sagt Schädlich der "MZ" und zeigt sich damit noch sehr auf den jetzigen Coach fokussiert. Der neue Coach müsse auch wissen, das Halle keine fertigen Spieler holen kann. "Wir sind nicht München, Wolfsburg, Leipzig oder Dresden“, sagt Schädlich.

Gerd Schädlich bleibt

Auf dem Trainingsplatz will sich Stefan Böger in der kommenden Saison nicht mehr tagtäglich blicken lassen, ab und an werde er jedoch den Leistungsstand der Mannschaft begutachten. Bei den vielen jungen Spielern, die voraussichtlich eingebunden werden, wird es ihm dabei natürlich auch um die Bewertung seiner eigenen Arbeit gehen. Ganz ohne den Faktor Erfahrung will man in Halle zukünftig allerdings doch nicht arbeiten: Scout Gerd Schädlich, dem früheren Trainer von Aue und Chemnitz, wurde nicht in den Ruhestand geschickt – für ihn gab es einen neuen Vertrag bis 2017.

   

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