FSV-Keeper Brinkies hat "kein Bock" auf Tabellenkeller
Saisonübergreifend verlor der FSV Zwickau keines der letzten vier Auswärtsspiele, in Wiesbaden erwischte es die Schwäne am Samstag nun aber. Gegen die Hessen hatte der FSV über die gesamte Spieldauer zu wenig entgegenzusetzen, wie auch Torhüter Johannes Brinkies nach dem Spiel deutlich machte. Bei Cheftrainer Joe Enochs blieb dagegen vor allem die erste Aktion besonders hängen.
Abschlussstärke fehlt dem FSV
"Vor dem 0:1 müssen wir das 1:0 machen", hielt der US-Amerikaner am Mikrofon von "Magenta Sport" fest. Gemeint war die Szene von Dustin Willms in der Anfangsphase, in welcher der junge Stürmer unbedrängt auf das gegnerische Tor köpfen konnte und nur am Reflex von SVWW-Torhüter Tim Boss scheiterte. Der direkte Gegenzug führte dann zum ersten Gegentreffer, kurz danach erhöhte Wiesbaden. Die einfachen Gegentore ärgerten Joe Enochs am meisten, weil es "ist nicht so, dass wir Einsatz, Wille, Zweikampfhärte nicht ins Spiel bringen".
Aber es fehlt die Abschlussstärke. "So, wie es die Mannschaft gemacht hat, war es in Ordnung. Der Anschlusstreffer von Dustin Willms zeigt, dass er heute wirklich sehr gute Aktionen hatte", ergänzte der FSV-Cheftrainer in der Pressekonferenz, dass er die grundlegenden Tugenden bei seiner Mannschaft erkennen konnte. Die Entscheidung fiel letztlich trotzdem zu Gunsten der Hessen, weil der FSV nach einer Pausenumstellung einmal mehr die Grundordnung verlor: "Wir wollten Chato ein bisschen anders zuordnen, dann kam es zum Missverständnis und wir bekommen den Elfmeter. Ich weiß nicht, ob es einer war oder nicht. Und dann gehen wir mit 1:3 vom Platz. Das ist bitter, weil ich glaube, dass heute mehr drin war."
"Wird dann schwer in der Liga"
Dazu lobte Enochs aber auch seinen Torhüter Johannes Brinkies, der "richtig, richtig gut" gehalten hatte und seine Mannschaft vor einem früheren Knock-Out bewahrte. Dass von Lob alleine keine Punkte auf das Zwickauer Konto wandern, beklagte der US-Amerikaner aber schon in der Vorwoche. Brinkies selber sieht es ähnlich: "Natürlich versucht man alles, um das Spiel offen zu gestalten, damit wir noch die Möglichkeit haben. Im Endeffekt ist das egal, weil wir das Spiel verloren haben."
Wichtig sei das, was "auf der Anzeigetafel und da steht ein 1:3 aus unserer Sicht". Der Spielverlauf spielt auf dem Papier keine Rolle mehr, sodass der FSV nach saisonübergreifenden vier Spielen ohne Niederlage auf fremdem Platz nun wieder eine Pleite kassierte. Dazu war es bereits die dritte in Folge, die fünfte insgesamt. Erinnerungen an die Vorsaison wurden bei Brinkies wach: "Wenn wir nur 60, 70 Minuten am Spiel teilnehmen, und das teilweise auch nichtmal gut, dann wird es schwer in der Liga. Das haben wir letztes Jahr mitbekommen, das war kein gutes Jahr. Wenn auch mit einem schönen Ende, aber ich hab kein Bock mehr darauf, das wieder durchmachen zu müssen." Derzeit rangiert der FSV nur zwei Punkte vor den Abstiegsplätzen, hat aber noch ein Nachholspiel gegen Verl in der Hinterhand. Damit die Schwäne nicht noch weiter abrutschen, müssen am nächsten Samstag gegen Mannheim drei Punkte her.