FSV Zwickau: So lief das erste Heimspiel nach dem Abbruch
Gegen Waldhof Mannheim stand für den FSV Zwickau am Samstag das erste Heimspiel nach dem Abbruch der Partie gegen Rot-Weiss Essen an. Um einen erneuten Übergriff auf den Schiedsrichter zu verhindern, waren die Schutzmaßnahmen verschärft worden.
Applaus für den Schiedsrichter
Ein etwas modifizierter Spielertunnel, zusätzliche Ordner auf den Rängen und Security-Mitarbeiter auf dem Platz: Nachdem die Partie gegen Rot-Weiss Essen am 23. April beim Stand von 1:1 zur Halbzeit abgebrochen worden war, hatte der FSV Zwickau gleich mehrere Maßnahmen in die Wege geleitet, um den Schiedsrichter besser zu schützen. Und so sah das aus: Als Martin Speckner, der die Partie am Samstag leitete, in die Pause ging, wurden er und seine Assistenten von Ordnern mit aufgespannten Schirmen begleitet. Von den Rängen gab es dafür Applaus. So auch nach dem Spiel, als die Unparteiischen ebenfalls von Schirmen geschützt wurden. Doch auch so blieb dieses Mal alles ruhig.
Denn anders als bei der Partie gegen Essen hatten die Zwickauer Fans dieses Mal auch keinen Grund, sauer auf den Schiedsrichter zu sein. Zum einen, weil ihr Team trotz eines frühen Rückstands nach Toren von Eichinger (49.) und Baumann (60. / 69.) noch mit 3:1 gewann und erstmals in dieser Saison ein Spiel drehte. Zum anderen, weil Speckner die Partie gut im Griff hatte. Zwar übersah der 27-Jährige vor dem 0:1 ein Foulspiel von Schnatterer an Susac, doch das glich sich noch im Spiel wieder aus, denn auch dem 1:1 ging ein nicht geahndetes Foulspiel an Winkler voraus. Geht es nach dem SV Waldhof, hatte der FSV auch bei der Elfmeter-Entscheidung in der 60. Minute Glück, als Eichinger gegen Wagner zu Fall gekommen war.
Abstieg wohl nur vertagt
Doch so groß die Freude über den Sieg auch war: verbessert hat sich die Ausgangslage für die Schwäne im Abstiegskampf nicht. Zwar konnte der FSV die rote Laterne an die SpVgg Bayreuth abgeben, liegt aber immer noch sieben Punkte und 20 Tore hinter dem rettenden Ufer – bei nur noch drei Spielen. Realistisch gesehen wurde der Abstieg der Schwäne somit lediglich vertagt – und könnte nun am kommenden Samstag im Heimspiel gegen Dynamo Dresden Realität werden. Trainer Ronny Thielemann bleibt dennoch kämpferisch: "Wir glauben an die Chance – auch, wenn wir es nicht in der eigenen Hand haben", sagte er bei "MagentaSport".
Bevor es am kommenden Wochenende zum Duell mit der SGD kommt, steht am Dienstagabend aber noch das Landespokal-Halbfinale bei Viertligist 1. FC Lok Leipzig an. Mit einem Sieg wären die Schwäne für das Endspiel am 3. Juni gegen den Chemnitzer FC qualifiziert und könnten sich dann erstmals in der Vereinsgeschichte den Sachsenpokal sichern. Das wäre gleichbedeutend mit dem Einzug in den DFB-Pokal, wo der FSV zuletzt vor sieben Jahren vertreten war. So würde eine enttäuschende Saison doch noch mit einer positiven Geschichte zu Ende gehen.