"Fühlt sich scheiße an": 60-Frust über verpassten Derby-Sieg
Fast hatten die Münchner Löwen es geschafft: In einem umkämpften Derby bei der SpVgg Unterhaching lag 1860 München lange Zeit vorne, parierte sogar einen Elfmeter – und kassierte dennoch den später Ausgleich. Gänzlich unzufrieden war Trainer Daniel Bierofka aber nicht.
Den Sieg schon in den Händen
Es liefen bereits die letzten Minuten der Nachspielzeit, als Stefan Schimmer der aufkommenden Partystimmung in der Gästekurve ein jähes Ende bereitete. Den Rechtsschuss des Hachinger Stürmers konnte Keeper Marco Hiller nicht mehr halten. Kurz zuvor hatte der Keeper die Führung der Sechziger stark gesichert – beim letzten Abschluss war der Schlussmann aber machtlos: "Wir machen nicht unverdient das 1:0, dann hält Marco Hiller super den Elfmeter. Einmal bekommen wir einen langen Ball nicht gut verteidigt", beschrieb Trainer Daniel Bierofka den späten Ausgleich. Dennoch war der 39-Jährige zufrieden mit der Derby-Leistung seiner Mannschaft: "Mich ärgert nur, dass wir den Sieg schon in den Händen hatten. Aber wichtig war mir die Reaktion auf das Spiel gegen Wehen Wiesbaden. Auf die Leistung heute können wir aufbauen. Nach wie vor sind wir noch in der Entwicklung."
Der Aufsteiger erlebt zum ersten Mal in dieser Saison so etwas wie eine Ergebniskrise: Seit drei Spielen gewannen die Löwen kein Spiel mehr – haben dabei aber auch nur die Partie gegen Wiesbaden verloren. Dennoch kommentierte Kapitän Felix Weber: "Das fühlt sich scheiße an. Das haben wir in dieser Saison schon öfters erlebt", ärgerte sich der 22-Jährige und spielte auf die Partien gegen Kaiserslautern, Osnabrück und Uerdingen an: "Ein langer Ball, Marco wehrt ab, dann fällt die Kugel genau Schimmer vor den Fuß".
Hiller gefeiert
Viel Lob hatte Weber allerdings für Teamkollege Hiller übrig: "Stark, wie er den Elfer hält". Das fanden auch die Sechzig-Fans im Stadion, die ihren Torhüter mit Sprechchören feierten: "Schön, einen Elfer zu halten. Das ist gut fürs Selbstbewusstsein. Es ist aber bitter, dass die Null nicht bis zum Ende gestanden hat", beschrieb Hiller, der sich allerdings auch über den späten Gegentreffer ärgerte: "Da war so viel Gewurschtel vor mir." Insgesamt sah der Torhüter allerdings eine Steigerung zum Spiel gegen Wiesbaden: "Diesmal haben wir es geschafft, dass wir gut aus der Halbzeit gekommen sind. Dafür haben wir wieder ein spätes Tor kassiert. Es war ein gutes Spiel von uns, haben kaum Chancen zugelassen."
Wie schon Trainer Bierofka sagte: Eine Leistung, auf der sich aufbauen lässt. Viel Zeit zur Aufarbeitung bleibt allerdings nicht: Im Zuge der Englischen Woche trifft der TSV 1860 München schon am kommenden Montag auf die Würzburger Kickers, die sich aktuell in einem Hoch befinden. Die nächste schwierige Aufgabe für die Bierofka-Elf.