"Fühlt sich wie Niederlage an": Später Ausgleich ärgert 1860

In einem chancenreichen Spiel stand für 1860 München am Ende ein 1:1 bei Preußen Münster zu Buche. Ein Torwart-Debütant stand dabei besonders im Blickpunkt und haderte mit dem Ergebnis.

 "Dachte, ich kriege kein Tor"

Auf die Frage des "MagentaSport"-Reporters, wie nervös David Richter vor dem Spiel gewesen sei, hatte der Torhüter eine klare Antwort parat: "Gar nicht, ich bin da gelassen. Ich mache mir gar keinen Druck, weil ich weiß was ich kann", erklärte er selbstbewusst. Da Stammtorwart Marco Hiller angeschlagen ausgefallen war, kam der Neuzugang von Kickers Offenbach zu seinem ersten Einsatz für den TSV und wusste zu überzeugen. Besonders eine Doppelchance der Preußen aus der Anfangsphase blieb in Erinnerung, bei der zunächst Sebastian Mrowca und anschließend Niko Koulis an Richter scheiterten.

"Nachdem ich den ersten Schuss gehalten hatte, wusste ich, dass ich drin in der Partie bin. Eigentlich dachte ich, ich kriege kein Tor". Tatsächlich blieb das Spiel bis zum Halbzeitpfiff torlos – ein erstaunlicher Umstand angesichts zahlreicher Chancen auf beiden Seiten. Das änderte sich in der 54. Minute, als Joël Zwarts die Löwen in Führung brachte. "Das Tor kam zum richtigen Moment", fand Trainer Maurizio Jacobacci – allerdings: Der Ausgleich in der 87. Minute durch Simon Scherder entriss den Münchnern die erhofften drei Punkte noch.

Großen Sprung verpasst

Auffällig dabei war, dass die Gäste ab der 70. Minute sehr tief standen und kaum noch offensive Akzente setzen konnten. "Das Ziel war nicht, so defensiv zu stehen", bemängelte auch Jacobacci. "Aus diesem Grund konnte Preußen Münster mehr Druck entfachen." Unzufrieden war er unter dem Strich mit der Leistung seiner Mannschaft nicht, vor allem mit Blick auf die erste Halbzeit fand der 60-Jährige, "dass wir drei Punkte eher verdient gehabt hätten als der Gegner. Das Resultat ist schade."

Ähnlich sah es auch Richter: "Am Ende fühlt es sich wie eine Niederlage an. Wir haben wirklich gekämpft und alles hinten reingeknallt." Es sei ärgerlich, nur einen Punkt mitzunehmen, auch wenn der 24-Jährige sein Debüt insgesamt als geglückt bezeichnete. Nach dem 0:0 gegen Dynamo Dresden steht nun also das zweite Remis in Folge für Sechzig, das damit weiter auf der Stelle tritt. Mit einem Sieg wäre der Sprung auf Rang sechs möglich gewesen, stattdessen verharrt 1860 auf Position 14 – auch das ein Indiz dafür, wie eng es derzeit in der 3. Liga zugeht. Am kommenden Samstag gibt es die nächste Gelegenheit, sich gegen Freiburg II weiter nach oben zu orientieren. Unklar ist noch, ob dann wieder Hiller im Tor stehen oder aber Richter zu seinem zweiten Einsatz kommen wird.

   

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