Fünf Gründe für den Fehlstart des F.C. Hansa Rostock

Nur zwei Punkte aus vier Spielen: Hansa Rostock blickt auf den schwächsten Saisonstart seiner Drittliga-Historie zurück – und belegt in der Tabelle den vorletzten Platz. liga3-online.de nennt fünf Gründe dafür.

Grund 1: Schiri-Pech

Ein nicht gegebenes Tor, ein verwehrter Elfmeter gegen Dortmund II sowie zwei nicht gegebene Strafstöße in Köln: Schon viermal ist der F.C. Hansa Rostock in der noch jungen Saison nach Auffassung von liga3-online.de-Experte Babak Rafati bei Schiedsrichter-Entscheidungen benachteiligt worden. Und damit so häufig wie kein anderer Klub.

Zwar gibt es keine Garantie, dass die drei nicht gegebenen Elfmeter allesamt verwandelt worden wären. Der verwehrte Treffer gegen Dortmund II hätte aber das 2:0 und damit die Vorentscheidung bedeutet. Und wenn man davon ausgeht, dass Hansa in Köln zumindest einen Strafstoß zum 1:1 verwandelt hätte, wäre immerhin ein Punkt möglich gewesen. So hat die Kogge durch fehlerhafte Schiedsrichter-Entscheidungen schon mindestens vier Zähler verloren.

Grund 2: Chancenverwertung

Den Fehlstart allein den falschen Schiedsrichter-Entscheidungen anzulasten, wäre jedoch deutlich zu kurz gegriffen und auch viel zu einfach. Schließlich hatte Hansa sowohl gegen Dortmund II als auch in Köln genug Chancen, um die Partie trotz der Fehlentscheidungen für sich zu entscheiden. Es hapert allerdings an der Chancenverwertung.

Der Blick in die Statistik zeigt, dass die Kogge in dieser Spielzeit bereits neun Großchancen vergeben hat – und damit so viele wie kein anderer Klub. Von zehn großen Torchancen insgesamt wurde zudem nur eine verwandelt – am 1. Spieltag gegen Stuttgart II per Elfmeter. Der zweite Saisontreffer gegen Dortmund II resultierte aus einem Eigentor. Heißt: Aus dem Spiel heraus hat die Kogge in der Liga noch nicht getroffen – und das, obwohl sie ligaweit die sechstmeisten Ballberührungen im Strafraum hat.

Grund 3: Fehlende Breite

Dass es offensiv bislang nicht läuft, hing auch mit der fehlenden Breite im Kader zusammen. Aufgrund des großen Umbruchs nach dem Abstieg war das Aufgebot zur Saisonbeginn noch nicht vollständig, sodass am 1. Spieltag mit Flügelspieler Adrien Lebeau und Nachwuchstalent Tim Krohn zwei ungelernte Kräfte im Sturm aushelfen mussten. Mit Sveinn Aron Gudjohnsen stand zwar ein echter Mittelstürmer zur Verfügung, allerdings war dieser nicht fit.

Mittlerweile hat der Isländer die Kogge verlassen, während mit Albin Berisha ein neuer Stürmer hinzukam. Dieser traf zum Einstand direkt im DFB-Pokal. Kurz vor Transferschluss verpflichtete die Kogge mit Antonio Jonjic, Ryan Naderi und Sigurd Haugen noch drei weitere Angreifer, sodass nun insgesamt sechs Stürmer zur Verfügung stehen. Auch im Mittelfeld ergeben sich durch Allrounder King Manu nun mehr Optionen. Die fehlende Breite dürfte damit künftig Geschichte sein.

Grund 4: Team kam erst spät zusammen

Als Hollerbach Mitte Juni zum ersten Training bat, standen zwar immerhin 21 Spieler auf dem Platz, darunter allerdings gleich acht Nachwuchsspieler. Lediglich vier Neue waren zu diesem Zeitpunkt verpflichtet, der Großteil der Neuzugänge kam erst im Laufe der Vorbereitung, was den Eingliederungsprozess verzögerte. Wiederholt hatte Hollerbach daher zuletzt um Geduld gebeten: "Wer einen Umbruch will, muss auch mit den Konsequenzen leben."

Auch mit Blick auf die Fitness waren nicht alle Spieler von Beginn an auf einem Niveau. Das war ein Grund, warum der Kogge etwa gegen Dortmund II in der Schlussphase die Puste ausgegangen war. Weil dann auch noch Spieler wie Cedric Harenbrock, Nils Fröhling, Ahmet Gürleyen und Adrien Lebeau angeschlagen vom Platz müssen, ging anschließend nicht mehr viel.

Grund 5: Formation noch nicht gefunden

Vier Spiele, vier Formationen: Dass sich Abläufe innerhalb der Mannschaft bislang noch nicht festigen konnten und es gerade defensiv immer wieder zu Fehlern kam, hing auch damit zusammen, dass Hollerbach bislang für jedes Spiel eine andere Formation wählte. Mal mit zwei Stürmern, dann wieder nur mit einer Spitze. Mal mit einem breiten Mittelfeld, mal mit einem Sechser. Nur die Dreierkette hatte in allen Partien Bestand, scheint aber ebenfalls nicht das perfekte Mittel zu sein.

Der "NDR" hatte zuletzt analysiert, dass ein 4-4-2 – gemessen an den Fähigkeiten der Spieler – die optimale Variante wäre. Zumal Akteure dann auch nicht auf fremden Positionen eingesetzt werden müssten, wie es bislang – wiederum bedingt durch die fehlende Breite im Kader – etwa bei Adrien Lebeau oder Nils Fröling der Fall war.

   

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