Fünf Jahre nach bitterem Abstieg: Cottbus ist zurück in der 3. Liga
Energie Cottbus ist zurück in der 3. Liga! Durch einen 2:0-Erfolg bei der zweiten Mannschaft von Hertha BSC unter den Augen vor über 8.000 mitgereisten Fans sicherten sich die Lausitzer am Sonntag den Meistertitel vor dem Greifswalder FC. Schon in der vergangenen Saison belegte Cottbus am Saisonende Rang 1, verpasste den Aufstieg aber in der Relegation. Nun geht es direkt hoch.
Zweiter Drittliga-Aufstieg nach 2018
Überaus tragisch war es, wie Energie Cottbus in der Saison 2018/19 aus der 3. Liga abgestiegen war. Gerade mal ein (!) Tor fehlte zum Klassenerhalt. Seitdem kämpften die Lausitzer um die Rückkehr und sicherten sich bereits in der vergangenen Saison den Meistertitel, mussten allerdings noch in zwei Entscheidungsspielen gegen Bayern-Meister SpVgg Unterhaching antreten. Dort zog der FCE mit zwei Niederlagen den Kürzeren. Nun steigt der Meister der Nordost-Staffel direkt auf, sodass die Brandenburger nach fünf Jahren zurück in der 3. Liga sind. Nach 2018 ist es bereits der zweite Drittliga-Aufstieg für Energie Cottbus. Damals wie heute hieß der Trainer Claus-Dieter Wollitz, der das Spiel bei Hertha II aufgrund einer Gelb-Sperre von der Tribüne aus verfolgen musste.
In dieser Saison war Energie – anders als in der letzten Serie – lange in der Verfolgerrolle, musste mehrfach Rückschläge hinnehmen und stand bis in den Frühling hinein bis auf zwei Ausnahmen nie an der Tabellenspitze. Mitte April entschied der FCE dann aber das direkte Duell gegen Greifswald für sich, übernahm damit den Platz 1 und gab diesen anschließend mit bärenstarken 13 Punkten aus den letzten fünf Partien auch nicht mehr her. Insgesamt gingen die Lausitzer 21 Mal als Gewinner vom Platz – und damit so häufig wie kein anderes Team in der Regionalliga Nordost. Mit 68 Toren stellt der FCE zudem die beste Offensive, mit 37 Gegentoren die drittbeste Defensive. Gerade das eingespielte Sturm-Duo, bestehend aus Tim Heike (21 Tore) und Timmy Thiele (zehn Tore) lieferte regelmäßig ab.
Wollitz hört im Sommer 2025 als Trainer auf
Eine besondere Ehre gebührt Cheftrainer Claus-Dieter Wollitz, der mittlerweile seine dritte Amtszeit bei den Lausitzern nach 2009-2011 und 2016-2019 erlebt. Insgesamt coachte der 58-Jährige den FCE schon in 374 Partien an der Seitenlinie und ist mit einem Punkteschnitt von 1,86 der Erfolgreichste der Energie-Trainer, die mindestens 100 Pflichtspiele vorweisen können. Immer wieder musste der Fußballlehrer ein Team aus jungen Spielern neu aufbauen – nicht selten machte sich Wollitz für die Region Cottbus im Allgemeinen stark. Schon nach der Relegations-Niederlage im Vorjahr appellierte der gebürtige Ostwestfale an die Identifikation seiner Spieler mit dem Verein. Und das mit Erfolg. Wichtige Spieler wie Axel Borgmann, Jonas Hildebrandt, Tobias Hasse und Jonas Hofmann blieben, um nun gemeinsam den Aufstieg in die 3. Liga zu feiern.
Nachdem es im Anschluss an den letzten Aufstieg direkt wieder runterging, wollen sich die Lausitzer nun in der höchsten Spielklasse des DFB etablieren. Für Wollitz wird es die letzte Saison als Chefcoach sein. Im Sommer 2025 will der 58-Jährige seine Trainerkarriere beenden und den Posten des Sportdirektors übernehmen. "Ich werde im nächsten Sommer 60 Jahre alt und habe für mich die Entscheidung getroffen, dass das ein guter Zeitpunkt ist, von der Trainerposition aus ein wenig in den Hintergrund zu rücken", erklärte Wollitz zuletzt: "Wir haben mit Energie Cottbus noch sehr viel vor, wollen stetig besser und stärker werden, und das möchte ich mit allem, was ich dazu beitragen kann, vorantreiben." Und das ab sofort wieder in der 3. Liga, wo der FCE bislang drei Spielzeiten verbrachte.