Für 125.000 Euro: Rot-Weiss Essen investiert in neuen Rasen
Er hatte zuletzt für mächtig Ärger gesorgt, der Rasen im Stadion von Rot-Weiss Essen. Immer wieder waren während der Spiele gegen Aue und Münster große Stücke aus dem Geläuf herausgebrochen. Gegen Aue verletzten sich sogar zwei Spieler aufgrund des Rasens, gegen Münster musste die Partie zudem kurzzeitig unterbrochen werden. Die Konsequenz: Es wird ein neuer Rasen verlegt – offenbar zu Lasten des Transferbudgets.
Rasen-Experiment gescheitert
"So kann es auf jeden Fall nicht weitergehen." Mit diesen klaren Worten hatte sich Essens Vorstandschef Marcus Uhlig am Montag, einen Tag nach der Partie gegen Preußen Münster, im "RevierSport" zur Rasenproblematik geäußert und angekündigt: "Wir werden die Messwerte zur Wurzelfestigkeit erneut überprüfen und zusehen, dass wir das in den Griff bekommen. Wir müssen eine Lösung herbeiführen. Denn klar ist: Das Geläuf muss sich gegen Regensburg in einem besseren Zustand präsentieren."
Doch anstatt darauf zu hoffen, dass der im Sommer eingesäte Rasen in zwei Wochen deutlich an Festigkeit gewinnt, wird das Geläuf nun komplett ausgetauscht und durch einen Rollrasen ersetzt. "Dies ist das Ergebnis eines Austauschs zwischen RWE, dem Stadionbetreiber GVE sowie verschiedenen Experten", teilte der Klub am Donnerstag mit. Demnach wurde das Risiko, die notwendige Rasen-Stabilität mit entsprechender Scherr- und Wurzelfestigkeit zeitnah zu erreichen, als zu groß bewertet. Es könnte "leider nicht garantiert werden", dass sich der aktuelle Zustand bis zum Heimspiel gegen Regensburg "bedeutend verbessert", sodass der Austausch ein "alternativloser Schritt" sei.
Arbeiten starten bereits kommende Woche
"Hinzu kommt, dass der Rasen durch das bald beginnende Herbstwetter, den Start des Spieltriebes des Frauen-Bundesligisten SGS Essen sowie durch ein American-Football-Spiel im Oktober und ein U-Länderspiel im November zeitnah enormen Belastungen ausgesetzt sein wird", gibt RWE zu Bedenken. Das Experiment, den Rasen von Hand einzusäen, ist damit gescheitert. Die Beauftragung einer Fachfirma, die den Untergrund mit neuem Rollrasen präparieren wird, sei bereits erfolgt. Verwendet wird dafür eine sogenannten Dicksode, die direkt bespielbar ist und somit die ordnungsgemäße Durchführung des kommenden Heimspiels garantiert. Die Arbeiten im Stadion starten bereits zu Beginn der kommenden Woche.
"Wir haben uns im Sommer, nach dem unausweichlichen Austausch der Rasentragschicht und auch auf externe Empfehlung hin, ganz bewusst für das Einsäen eines neuen Rasens entschieden, um langfristig größtmögliche Stabilität zu erhalten. Leider ist dieser Plan aus unterschiedlichen Gründen nicht aufgegangen", so Uhlig. "Wir tragen jedoch die Verantwortung für die ordnungsgemäße Durchführung des Spielbetriebs und auch für die Gesundheit aller Spieler, weshalb wir den Rasentausch nun vollziehen."
Neuer Rasen zu Lasten des Transferbudgets
Die Kosten für den neuen Rasen liegen laut dem "RevierSport" bei 125.000 Euro, was offenbar zu Lasten des Transferbudgets geht. Das wiederum führt dazu, dass das geplante Leihgeschäft von Bochums Tim Oermann nicht realisiert werden kann. Und auch der Deal mit Düsseldorfs Jona Niemiec droht zu platzen. Zusätzliches Geld könnte frei werden, sollte der aussortierte Clemens Fandrich, der zu den Top-Verdienern zählt, einen neuen Verein finden. Der "WAZ" zufolge soll RWE dem Mittelfeldspieler zuletzt ein Angebot zur Vertragsauflösung gemacht und dafür die Zahlung von acht Monatsgehältern als Abfindung geboten haben. Doch noch zögere der 32-Jährige, schreibt das Blatt. Neben Fandrich kann auch Erolind Krasniqi den Verein noch verlassen.