Für den Endspurt: Karlsruhe muss sich nochmal steigern
Dem Karlsruher SC scheint in der entscheidenden Phase im Aufstiegskampf etwas die Luft auszugehen, während die Konkurrenz eine enorme Konstanz an den Tag legt. Hier gilt es für die Karlsruher dran zu arbeiten, um nicht wieder in der ungeliebten Relegation zu landen. Ein Kommentar.
Spielerische Schwächen
Eins vorab: Mit 55 Punkten steht der KSC immer noch punktgleich mit dem Tabellenzweiten aus Wiesbaden auf Rang drei. Auch die gerade einmal sechs Niederlagen in der bisherigen Saison sollten nicht direkt alle Alarmglocken schrillen lassen. So sprach Trainer Alois Schwartz vor dem Topspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden auch noch von einer gewissen Konstanz, die die Karlsruher über die Saison hinweg begleitet habe.
Rein faktisch ist das auch alles richtig, die Entwicklung in den letzten Spielen zeigt jedoch nicht in die richtige Richtung. Zu oft passierte es dem KSC, dass sie sich über einen weiten Teil der Spielzeit zu passiv verhielten, nicht selten fielen in diesen Phasen dann auch die Gegentreffer. So ist es auch eine logische Konsequenz, dass es in den letzten vier Partien nur einen Sieg gab und man sich zweimal geschlagen geben musste. Das Problem dabei ist zudem, dass die Konkurrenz um den Aufstieg, allen voran der SV Wehen Wiesbaden, genau zum richtigen Zeitpunkt in Topform zu sein scheint. Wiesbaden gewann die letzten vier Spiele allesamt und hat somit auch nicht zu Unrecht den zweiten Tabellenplatz des KSC eingenommen.
Druck in Karlsruhe ist größer
Hierbei muss aber auch die jeweilige Ausgangslage berücksichtigt werden. Während Wiesbaden den Aufstieg nicht als unbedingte Pflicht ansieht, stehen die Karlsruher deutlich mehr unter Druck. Nach dem verpassten Aufstieg im letzten Jahr wollen die Badener es in diesem Jahr besser machen und endlich wieder in die zweithöchste Spielklasse zurückkehren. Mit dem Stadionbau sind die Weichen für die Zukunft gestellt, die auch in Karlsruhe nur in der zweiten Liga gesehen werden kann.
Die Qualität dafür hat die Mannschaft allemal, bekommt sie in der letzten Zeit aber nicht ausreichend auf den Platz. Sicher sollte man nach sechs Saisonniederlagen nicht alles hinterfragen – so beklagte auch Schwartz im Vorfeld der Partie, dass vieles zu oft zu negativ gesehen wird. Jedoch wird es für den KSC wichtig sein, die Sinne noch einmal zu schärfen und den Trend wieder in die richtige Richtung umzukehren, um am Ende das große Ziel zu erreichen. Leichter wird es aber auch in den ausbleibenden Spielen nicht und der Druck sicher auch nicht geringer. Eine Steigerung ist nötig.