Für die Rettung: Hallescher FC verabschiedet Maßnahmeplan

Rund 1,4 Millionen Euro muss der Hallesche FC bis Mitte März aufbringen, um die Lizenzunterlagen für die kommende Drittliga-Saison vollständig abgeben zu können. Um dieses Ziel zu erreichen, nimmt der HFC nun auch die Fans mit ins Boot und verabschiedete einen entsprechenden Maßnahmenplan. Zudem hat sich das Präsidium mit einem offenen Brief an die Fans gewandt.

Spendenkonto, Benefizspiel, Sondertrikot

"Unsere wirtschaftliche Situation ist zweifellos brisant", stellte Präsident Michael Schädlich vor einigen Tagen fest. Auch mit Hilfe der Fans soll sich die Lage nun bessern. Bereits am Freitagmittag wurde ein Online-Spendenkonto freigeschaltet – 20.000 Euro sollen über diesen Weg generiert werden. Darüber hinaus planen die Saalestädter ein Benefizspiel "mit dem klaren Ziel ausverkauftes Haus", wie es in einer Mitteilung heißt. Außerdem soll es ein personifiziertes Sondertrikot in limitierter Auflage von 1966 Stück geben, auf dem die Namen der Unterstützer  abgebildet sind. "Uns erreichen nahezu täglich weitere Vorschläge von Fans, die eigeninitiativ unterwegs sind und Einnahmen für den Halleschen FC mit dem Ziel Lückenschluss zu generieren versuchen", berichtet Schädlich. "Natürlich wollen wir niemanden bremsen und hoffen, dass die HFC-Sympathisanten möglichst zahlreich unserem Weg folgen – und vor allem ins Stadion kommen. Unser Ziel ist, mit den ins Leben gerufenen Maßnahmen 200.000 Euro zu erwirtschaften und den Fans gleichzeitig ein Wir-Gefühl und echten Mehrwert zu bieten", ergänzt der HFC-Präsident.

Offener Brief des Präsidiums

Unterdessen hat sich das Präsidium mit einem offenen Brief an die Fans gewandt. Darin machen die Verantwortlichen deutlich, dass die Lizenzerteilung schon in den vergangenen Jahren jeweils ein Kraftakt gewesen sei – auch wenn die Öffentlichkeit davon kaum Zeugnis genommen habe. Bereits seit geraumer Zeit habe der HFC aber darauf hingewiesen, "dass uns für höhere Ziele schlicht die Mittel fehlen und die Sicherung der 3. Liga unter den gegebenen Umständen ein Erfolg ist." Und auf die Frage, wo das ganze Geld geblieben sei, antwortet das Präsidium: "Es war noch nie da. Seit dem Aufstieg in die 3. Liga galt unsere absolute Priorität stets der Sicherung des Klassenerhalts." Dennoch seien die Erwartungen nach höheren Gefilden Jahr für Jahr gestiegen – obwohl der Hallesche FC nach eigenen Angaben etwa zwei 2,5 Millionen Euro unter dem Durchschnittsetat der Spielklasse liege, heißt es in dem Schreiben.

"Wir brauchen jeden Euro"

Bisher habe man Fehler, die in den vergangenen Jahren gemacht worden seien, stets korrigieren können: "Mit riskanten Wintertransfers, wenn uns sportlich das Wasser bis zum Hals stand. Mit Betteltouren, um klamme Monate zu überbrücken." Doch so will der HFC nicht mehr weitermachen: "Weil jeder Vorgriff auf die Zukunft den HFC in absehbarer Zeit zwangsläufig wieder in die Bredouille bringt und die notwendige Nachhaltigkeit ausbliebe", heißt es. Daher will der Verein nichts unversucht lassen, "die sich abzeichnende Lücke von über einer Million Euro aus eigener Kraft und mit der dringenden Bitte um Hilfe durch den Oberbürgermeister und die Stadt Halle zu schließen." Vor diesem Hintergrund appellieren die Saalestädter: "Etwaige Gräben sollten wir zuschütten, Befindlichkeiten ausräumen, Berührungsängste abbauen. Denn wir brauchen jeden Euro, jeden Zuspruch, jede Unterstützung. Von unseren Fans, aber eben auch von der hiesigen Wirtschaft und der Kommune." Die Zeit läuft.

   

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