Für Trendwende: Trares wünscht sich "ein bisschen mehr Ekligkeit"

Seit sechs Spielen ist der SV Waldhof Mannheim trotz zum großen Anteil ansprechender Leistungen bereits sieglos und liegt nur noch einen Punkt vor den Abstiegsplätzen. Für das Ende der Negativserie wünscht sich Trainer Bernhard Trares "ein bisschen mehr Ekligkeit".

Team soll "ein bisschen dreckiger" sein

In André Becker ist er gefunden, der Ersatz für den verletzten Terrence Boyd, der mit einem Mittelfußbruch noch für einige Zeit ausfallen wird. Bei der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag beschrieb Trares den 28-Jährigen als "typischen Mittelstürmer", den der Waldhof durch den Boyd-Ausfall zuletzt nicht mehr im Kader gehabt habe. "Er kann mit seiner Präsenz auch mal ein, zwei Spieler festmachen. Daher freuen wir uns, dass er sich für uns entschieden hat", so der Waldhof-Coach, der sich aber überrascht zeigt, dass Bielefeld den gebürtigen Heidelberger abgeben hat: "Das haben wir nicht ganz verstanden, denn im DFB-Pokal hat er zweimal getroffen", verwies Trares auf die Tore Beckers gegen Hannover und Union Berlin. In der Liga blieb Becker dagegen ohne Treffer, was laut Trares daran gelegen habe, dass die Arminia nicht auf den klassischen Zielstürmer setzt, sondern mehr über das Mittelfeld kommt.

Die Integration beim Waldhof sei Becker indes leicht gefallen: "Er hat sich relativ schnell wohlgefühlt, was bei Winter-Transfers nicht immer so einfach ist." Ein Grund dafür dürfte sein, dass Becker gebürtig aus der Kurpfalz stammt, zudem habe es ihm die Mannschaft laut Trares auch nicht schwer gemacht. "Wir sind ein sehr homogener und sozialer Haufen ohne Reibereien." Das ist zwar grundsätzlich positiv, allerdings wünscht sich Trares "ein bisschen mehr Ekligkeit" und dass seine Mannschaft "ein bisschen dreckiger" auftrete. Nicht unbedingt untereinander, sondern vor allem auf dem Platz. Dort gab es zuletzt sechsmal hintereinander keinen Sieg, obwohl die Leistung in der Regel stimmte. Allerdings musste der SVW in all diesen sechs Partien jeweils eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters hinnehmen, darüber hinaus haperte es an der Chancenverwertung.

"Bin fest davon überzeugt, dass wir gewinnen"

"Für unsere Spielart haben wir zu wenige Punkte geholt", hielt Trares fest. "Deshalb müssen wir einfach besser spielen, um den Bock umzustoßen. Wir können nicht darauf hoffen, dass mal eine Entscheidung für uns ausfällt." Gegen den SC Verl (Samstag, 14 Uhr) soll nun der erste Schritt in diese Richtung gemacht werden. "Ich bin fest überzeugt, dass wir das Spiel gewinnen", betonte der 59-Jährige trotz der Tatsache, dass der Sportclub seit acht Spielen ungeschlagen ist und die "spielstärkste Mannschaft" der Liga sei. "Sie haben ein unglaublich gutes Kombinationsspiel, lassen sich nicht aus der Ruhe bringen, versuchen alles spielerisch zu lösen, haben mit die beste Offensive und nicht den großen Druck." Gerade Spieler wie Berkan Taz, der mit zehn Assists der beste Vorlagengeber der Liga ist, gelte es in Schach zu halten. Auch bei Standards und Flanken müsse sein Team wachsam sein, warnte Trares, der beides unter der Woche nochmal trainieren ließ. Ungeachtet der aktuellen Serien beider Teams geht Mannheims Übungsleiter von einem "sehr ausgeglichenen" Spiel aus, "in dem wir ein Stück weit leiden müssen".

Nicht dabei sein wird neben Boyd auch Lukas Klünter (fünfte gelbe Karte). Marcel Seegert könnte ihn ersetzen, sofern der Rücken des Kapitäns mitmacht. Der Einsatz von Rico Benatelli (krank) ist derweil fraglich. Weitere Zugänge deuten sich unterdessen nicht an, allerdings sollen noch mehrere Spieler wie Lucien Hawryluk und Minos Gouras den Verein verlassen, weil der Kader mit 30 Spielern nun sehr groß ist. "Der eine oder andere wird zwangsläufig keine Spielzeit mehr haben", machte Trares klar.

   

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