Für wen die Englische Woche unglaublich wichtig wird

Es ist Crunchtime zum Herbstbeginn. In wenigen Tagen absolvieren alle Drittligisten, die sich in einer unglaublich engen Tabellenkonstellation einsortiert haben, drei Punktspiele. Selbst jetzige Hinterbänkler können in dieser Phase zu Spitzenjägern werden – und umgekehrt. liga3-online.de zeigt, wer von der Englischen Woche profitieren kann und wer aufpassen muss.

Die Formstärksten: Uerdingen und Würzburg

Sie werden alles daran setzen, ihren Lauf mindestens bis zur kommenden Länderspielpause zu konservieren: Der KFC Uerdingen, der 16 Punkte aus den vergangenen sechs Spielen holte, und die Würzburger Kickers, die seit vier Spieltagen nur noch Siege eingefahren haben. Eine spannende Mission schon am ersten Wochenende: Da reist Uerdingen zum Karlsruher SC, die Buchmacher sehen ein ausgeglichenes Duell. Würzburg empfängt derweil Kellerkind Eintracht Braunschweig, das endlich den erlösenden ersten Sieg eingefahren hat. Dann folgen für den FWK ein weiteres Heimspiel gegen Meppen und das bayrische Duell bei 1860 München. Keine Frage, zumindest zwei weitere Erfolge sind in Reichweite.

Und wie geht es in Uerdingen weiter? Zunächst mit einem Heimspiel gegen den FSV Zwickau, dann das kleine linksrheinische "Derby" bei Fortuna Köln. Auch diese Konstellation klingt nach machbaren Aufgaben für Stefan Krämer, der in dieser Woche seinen neuen "Star" Dominic Maroh in der Defensivreihe einarbeiten darf – gut möglich, dass dieser schon kurzfristig sein Debüt feiert.

Die Formschwächsten: Cottbus, Kaiserslautern und Münster

In den vergangenen fünf Spielen holten Energie Cottbus und der 1. FC Kaiserslautern nur jeweils zwei bzw. drei Zähler – bei den Pfälzern war aber nach Ergebnissen als auch Spielweise ein kleiner Positivtrend bemerkbar. Dazu gesellt sich der SC Preußen Münster, der die vergangenen drei Partien teils deutlich verlor. Dieser empfängt zu einem vorläufigen "Krisengipfel" schon am Freitagabend Cottbus, sodass mindestens eine Mannschaft im Tief verbleiben wird.

Lautern sieht unterdessen einem interessanten, vermeintlich lösbaren Programm entgegen: Erst das Gastspiel bei Carl Zeiss Jena – ein heikles Wiedersehen für Stürmer Timmy Thiele, der im Sommer für rund 500.000 Euro zu den Roten Teufeln gewechselt war. Drei Tage darauf gastiert der FCK bei Mitabsteiger Braunschweig, das vielleicht interessanteste Spiel der gesamten Englischen Woche. Wer wird sich aus den Klammern des Abstiegskampfes befreien können? Abgeschlossen wird die Woche mit dem Heimspiel gegen die zuletzt erstarkten Sportfreunde Lotte, deren Fans mit einem Sonderzug anreisen werden. Es ist anzunehmen, dass dies auch die Spieler auf dem Rasen nochmals besonders motivieren wird.

Strauchelnde Favoriten im Aufwärtstrend: SVWW und Braunschweig

Jeweils mit Heimsiegen haben sich der SV Wehen Wiesbaden und Eintracht Braunschweig am jüngsten Wochenende etwas Frust von der Seele befördert. Der geneigte Drittliga-Experte kennt aus den vergangenen Jahren ausreichend Beispiele für hoch gehandelte Favoriten, die sich zu diesem Zeitpunkt der Saison nach einem Fehlstart berappelten und anschließend noch oben mitspielten – erst 2017/18 ging der Karlsruher SC diesen Weg.

Will Wiesbaden diesen Weg zügig gehen, muss zunächst 1860 München in deren Stadion aus dem Weg geräumt werden, danach folgen die unangenehmen, aber machbaren Aufgaben Großaspach (zuhause) und Münster (auswärts). Vor allem Großaspach, das in den vergangenen fünf Spielen nur ein Gegentor kassiert hat, ist als gefestigte, konterstarke Mannschaft ein Prüfstein für die zu Saisonbeginn in der Defensive anfällige Elf von Rüdiger Rehm.

Die Eintracht hat derweil ein hartes Programm mit dem Gastspiel in Würzburg, einem Heimspiel gegen Kaiserslautern und dem Niedersachsen-Duell in Meppen vor der Brust. Es bedeutet gleichwohl auch zwei Chancen, die direkte Konkurrenz auf den unteren Plätzen zu distanzieren – in Würzburg muss angesichts der Form der Hausherren jedoch ein Coup für die Mannschaft von Henrik Pedersen her.

   

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